

Achtsamkeitsbasierte Therapieformen, zu denen Yoga zählt, finden in der Bevölkerung hohe Akzeptanz. Dass sie nicht nur bei vielfältigen Befindlichkeitsstörungen, sondern auch bei Gesundheitsstörungen und Erkrankungen wirksam sein können, ist zwar mittlerweile vielfach belegt, gleichwohl ist die Akzeptanz in der (Schul-)medizin noch entwicklungsfähig, und für viele Ärzte dürfte diesen Verfahren noch ein esoterischer und unseriöser Beigeschmack anhaften. Umso erfreulicher ist es, dass die Autoren dieses Thema aufgegriffen und die Wirksamkeit – zumindest als Zusatzbehandlung – für psychische Störungen gezeigt haben (1).
Ergänzend zu den psychischen Erkrankungen, die in dem Beitrag erwähnt werden, sei noch darauf hingewiesen, dass die Wirksamkeit auch für Suchterkrankungen (2) sowie für chronische Nicht-Tumor-Schmerzen (3) gezeigt werden konnte; damit eröffnen sich Möglichkeiten für wertvolle Therapieoptionen für die Schmerzbehandlung, bei somatoformen Störungen sowie beim Missbrauch von Opioidanalgetika (ausführlich in [4]).
DOI: 10.3238/arztebl.2016.0661b
Dr. med. Dirk K. Wolter
DK-Aabenraa
dirk.k.wolter@gmail.com
1. | Klatte R, Pabst S, Beelmann A, Rosendahl J: The efficacy of body-oriented yoga in mental disorders—a systematic review and meta-analysis. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 195–202 VOLLTEXT |
2. | Beiglböck W: Wirkfaktoren achtsamkeitsbasierter Suchttherapie. Suchttherapie 2015; 16: 59–68 CrossRef |
3. | Veehof MM, Trompetter HR, Bohlmeijer ET, Schreurs KM: Acceptance- and mindfulness-based interventions for the treatment of chronic pain: a meta-analytic review. Cogn Behav Ther 2016; 45: 5–31 CrossRef MEDLINE |
4. | Wolter DK: Schmerzen und Schmerzmittelabhängigkeit im Alter – die gerontopsychiatrische Perspektive. Stuttgart: Kohlhammer 2016. |