Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Wir danken Frau Dr. Stannat und Herrn Dr. Wolter für ihre ergänzende Diskussion unserer systematischen Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit von Yoga bei psychischen Störungen (1). Wir stimmen mit Dr. Stannat überein, dass die Aussage in unserem Beitrag, dass „Patienten mit stärkerer Symptomausprägung weniger von Yoga profitieren“, dahingehend einzuschränken ist, dass dieser Rückschluss aus den vorliegenden Daten ausschließlich auf Yoga im Gruppenunterricht bezogen werden kann.

In allen in unserer Arbeit berücksichtigten Studien wurden die Yoga-Interventionen in Gruppen durchgeführt, Studien zu individuellen Yoga-Interventionen konnten wir nicht identifizieren. Die Frage, ob individuelles Yoga bei Patienten mit stärkerer Symptomausprägung gleich gut beziehungsweise besser wirkt als bei weniger schwerer Symptomatik muss daher an dieser Stelle unbeantwortet bleiben.

Darüber hinaus wäre die Untersuchung der Wirksamkeit von individuellem Yoga im direkten Vergleich zu Gruppen-Yoga interessant. Ein Vergleich von Therapieformaten ist in der Psychotherapieforschung seit längerem Gegenstand von Studien, bislang allerdings mit heterogenen Ergebnissen (2, 3). Die Wirksamkeit von Yoga ist neben zahlreichen körperlichen Erkrankungen auch für chronische Nicht-Tumor-Schmerzen und Suchterkrankungen gut belegt, wie Dr. Wolter ergänzt hat. Studien zu Alkohol- und anderer Substanzabhängigkeit wurden auch in unsere Metaanalyse eingeschlossen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass vielversprechende Primäruntersuchungen, die sich mit der reinen Wirksamkeit yogischer Atemtechnik bei Nikotinabhängigkeit beschäftig haben, nicht im Rahmen dieser integrativen Arbeit berücksichtigt werden konnten, da nur dieser herausgelöste Yoga-Bestandteil untersucht wurde.

Die Verfasser beider Leserbriefe wünschen sich nicht nur eine breitere Akzeptanz, sondern auch vermehrte therapeutische Anwendung von Yoga in der Praxis. Dem können wir uns nur anschließen. Darüber hinaus scheint es lohnenswert, die Wirksamkeit von Yoga als mögliche Rückfallprophylaxe weiter zu erforschen.

DOI: 10.3238/arztebl.2016.0661c

PD Dr. phil. Jenny Rosendahl

Rahel Klatte, M.Sc.

Universitätsklinikum Jena

jenny.rosendahl@med.uni-jena.de

Interessenkonflikt
Die Autoren aller Beiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

1.
Klatte R, Pabst S, Beelmann A, Rosendahl J: The efficacy of body-oriented yoga in mental disorders—a systematic review and meta-analysis. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 195–202 VOLLTEXT
2.
McRoberts C, Burlingame GM, Hoag MJ: Comparative efficacy of individual and group psychotherapy: a meta-analytic perspective. Group Dyn 1998; 2: 101–17 CrossRef
3.
Cuijpers P, van Straten A, Warmerdam L: Are individual and group treatments equally effective in the treatment of depression in adults? A meta-analysis. Eur J Psychiatry 2008; 22: 38–51 CrossRef
1.Klatte R, Pabst S, Beelmann A, Rosendahl J: The efficacy of body-oriented yoga in mental disorders—a systematic review and meta-analysis. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 195–202 VOLLTEXT
2.McRoberts C, Burlingame GM, Hoag MJ: Comparative efficacy of individual and group psychotherapy: a meta-analytic perspective. Group Dyn 1998; 2: 101–17 CrossRef
3.Cuijpers P, van Straten A, Warmerdam L: Are individual and group treatments equally effective in the treatment of depression in adults? A meta-analysis. Eur J Psychiatry 2008; 22: 38–51 CrossRef

Fachgebiet

Der klinische Schnappschuss

Stellenangebote