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Bürgerversicherung: Hartmannbund fordert eine vielschichtige Diskussion


Angesichts der Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung hat der Hartmannbund eine „weitsichtige und vielschichtige“ Auseinandersetzung mit dem Thema gefordert. Hintergrund ist eine aktuelle Umfrage der IG Metall. Danach befürworten zwei Drittel der Deutschen die Einführung einer Bürgerversicherung bei gleichzeitiger Abschaffung der Privaten Krankenversicherung (PKV).
„Je näher die Bundestagswahl 2017 rückt, desto häufiger werden von Befürwortern der Bürgerversicherung Umfragen präsentiert, bei denen sich klare Mehrheiten für eine von SPD, Grünen und Linken favorisierte Bürgerversicherung finden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes Dr. med. Klaus Reinhardt. Es sei wichtig, die Debatte um eine Einheitsversicherung nicht eindimensional auf Aspekte wie vermeintliche Solidarität und angebliche Gerechtigkeit zu führen. Zur Seriosität derartiger Befragungen gehöre der Hinweis, dass sich durch den Wegfall der Säule „PKV“ das Gesundheitswesen insgesamt erheblich verändern werde. Dieses sei Motor für Innovationen, die auch den gesetzlich Versicherten zugutekämen.
Die Patienten müssten darüber informiert werden, dass die Abschaffung der PKV auch für gesetzlich Versicherte zu Qualitäts- und Strukturverlusten führe. „Dann sehen die Ergebnisse künftiger Umfragen anders aus“, vermutet Reinhardt. Debatten auf Basis rudimentärer Fragestellungen zu führen, werde der Herausforderung einer Reform des Gesundheitswesens in keiner Weise gerecht. hil