ArchivDeutsches Ärzteblatt46/2016Jeder Fünfte hat bereits innerlich gekündigt

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Jeder Fünfte hat bereits innerlich gekündigt

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Jeder fünfte Arbeitnehmer interessiert sich nicht mehr für seinen Job und tut nur noch das Nötigste, wie ein neuer Report der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherungen festgestellt hat. Für Unternehmen wie für Angestellte seien die Folgen dieser „inneren Kündigung“ gravierend. Qualitätseinbußen, sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und Konflikte im Team zählten dazu. Überdies gehe das Nachlassen des Engagements bei so manchem mit seelischen und körperlichen Erkrankungen einher.

Die Studie zeigt auf, was die Auslöser innerer Kündigung sind und was Unternehmen tun können, um das Engagement ihrer Mitarbeiter zurückzugewinnen. Schwächen im Führungsverhalten sind den Ergebnissen zufolge der Hauptgrund dafür, dass Mitarbeiter ihren Arbeitseinsatz auf ein Minimum reduzieren. Nach Einschätzung der befragten Personalverantwortlichen gehören mangelnde Wertschätzung, fehlende Mitbestimmung und ungelöste Konflikte zu den wichtigsten Auslösern innerer Kündigung. Auch Veränderungen in der Organisation selbst spielen demnach eine Rolle, beispielsweise wenn Unternehmen Personal abbauen, sich die Arbeit verdichtet und lange Phasen der Unsicherheit folgen.

Erfolgversprechende Maßnahmen, das Engagement der Mitarbeiter zu erhalten, sind nach den Erfahrungen der Befragten vor allem regelmäßige Mitarbeitergespräche. Wichtig sei dabei, den Mitarbeitern einen hohen Gesprächsanteil zu überlassen. Zudem sollten Führungskräfte für diese Gespräche geschult werden. Hilfreich sei auch, Mitarbeiter mehr in Entscheidungen einzubinden und ihnen einen größeren Handlungs- und Entscheidungsspielraum zu gewähren. Ebenso könnten Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements das Engagement fördern, wie Sportangebote oder Gesundheitstage.

Die Initiative Gesundheit und Arbeit hat für die Studie 381 Personalverantwortliche großer, mittelständischer und kleiner Unternehmen befragt. Darunter waren Organisationen der Privatwirtschaft, des öffentlichen Dienstes und eine Nichtregierungsorganisation. EB



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