PERSONALIEN
Norman Sartorius: Psychiater mit Leidenschaft und Einfluss


Er hat während seiner beispiellosen Karriere gegen Stigmatisierungen und Vorurteile von Menschen mit psychischen Erkrankungen gekämpft und sich „leidenschaftlich“ für ihre Rechte eingesetzt, sagen Mitstreiter. Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. mult. Norman Sartorius ist einer der herausragendsten und einflussreichsten Psychiater unserer Zeit. Als langjähriger Direktor der Division of Mental Health der WHO (1977 bis 1993) war er in einer Position, in der er sich maßgeblich für psychisch Kranke einsetzen konnte. Für seine besonderen Verdienste auf dem Gebiet der Epidemiologie psychischer Erkrankungen und seine Beiträge in der Versorgungsforschung und Sozialpsychiatrie hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) ihm nun die Wilhelm-Griesinger-Medaille für sein Lebenswerk verliehen.
Norman Sartorius wurde 1935 in Münster geboren und studierte in Zagreb (Kroatien) Medizin, wo er 1958 promovierte und den Facharzt für Psychiatrie und Neurologie anschloss. 1968 beendete er sein Studium der Psychologie. Noch während des Studiums, im Jahr 1967, begann er, für die WHO zu arbeiten und leitete dort die Abteilung zur Epidemiologie psychischer Erkrankungen. Von 1993 bis 1999 war er zudem Vorsitzender der World Psychiatric Association. Neben seinen wissenschaftlichen Werken hatte er zahlreiche Professuren und Lehraufträge an Universitäten weltweit inne. Und sein Schaffen geht weiter: Aktuell ist Sartorius Präsident der Association for the Improvement of Mental Health Programmes. Er lebt mit seiner Frau in Genf. Petra Bühring
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