

Der interessante Beitrag der Kollegen Trappe und Voit zum Einfluss des Hörens von Musik auf das Herz-Kreislauf-System greift ein bemerkenswertes Thema erstmals systematisch auf (1). Aus unserer Sicht sollte der nächste Schritt die Frage nach der Kopplung mit neurophysiologischen Parametern sein. Dies könnte relativ einfach mit Hilfe nichtinvasiver, nichtionisierender Methoden (zum Beispiel Multi-Kanal-EEG Surface Mapping, funktionelle Nahinfrarot-Spektroskopie) überprüft werden. Hierbei ließe sich verifizieren, ob es auch zerebral zu einer Entkopplung zwischen den individuell bevorzugten Musikstilen und den ermittelten Effekten kommt. Im Anschluss daran wären weitere kontrollierte Studien wünschenswert, welche die kardio- und neurophysiologischen Messwerte bei gesunden Probanden mit Patienten vergleichen; hier wären insbesondere Schmerz- oder Insomnie-Patienten von vielfältigem Interesse (2, 3).
DOI: 10.3238/arztebl.2017.0043a
Prof. Dr. med. Andreas Otte
Hochschule Offenburg, andreas.otte@hs-offenburg.de
1. | Trappe H-J, Voit G: The cardiovascular effect of musical genres—a randomized controlled study on the effect of compositions by W. A. Mozart, J. Strauss, and ABBA. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 347–52 VOLLTEXT |
2. | Riemann D, Nissen C, Palagini L, Otte A, Perlis ML, Spiegelhalder K: The neurobiology, investigation, and treatment of chronic insomnia. Lancet Neurol 2015; 14: 547–58 CrossRef |
3. | Otte A: Johann Sebastian Bach´s „Goldberg variations“ to treat insomnia from renal lithiasis pain. Sleep research in nuclear medicine. Hell J Nucl Med 2016; 19: 13–4 MEDLINE |