BRIEFE
Pertussis: Fehlende Abrechenbarkeit


Das wirkliche Problem beim Thema Schutzimpfungen liegt meines Erachtens darin, dass es sich für viele Ärzte schlichtweg nicht finanziell lohnt. Braucht man heute dank Patientenrechtegesetz und Halbwissen der Generation Dr. Google für eine rechtskonforme Aufklärung einiges an Zeit, optimal mehrere Seiten Papier, Toner, Personal für das nachfolgende Einscannen der Impfaufklärung, ... so werden die Impfungen immer noch zum selben Betrag vergütet als zu Zeiten, da all diese Schritte zwar theoretisch empfohlen, aber praktisch weder essenziell noch kontrolliert waren.
Kassenarztrechtliche Regelungen wie die fehlende Abrechenbarkeit einer entsprechenden Kombinationsimpfung im Bereitschaftsdienst/Krankenhaus, bei der D-Ärztlichen Versorgung, zeigen klar den politischen Willen, gar nichts zu ändern.
Letztendlich haben Sie aber Recht, habe ich doch quasi nie einen Menschen im gebärfähigen Alter von einem anderen Arzt übernommen, wo eine Pertussis-Impfung aktuell war. Auch kenne ich keinen Gynäkologen, auch nicht im Bereich des eigenen Nachwuchses, der auch nur einmal die Masern- oder Keuchhusten-Impfung angesprochen hätte.
Dr. med. Sven Heidenreich, 90518 Altdorf