ArchivDeutsches Ärzteblatt16/2017Prävention des Rauschtrinkens im Jugendalter
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Hintergrund: Im Jahr 2015 haben 14,1 % der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland an mindestens einem Tag in den letzten 30 Tagen Rauschtrinken praktiziert. Das Schulprogramm „Klar bleiben“ richtet sich an Schüler der 10. Klassenstufe, die sich für 9 Wochen verpflichten, auf Rauschtrinken zu verzichten. Untersucht wurde, ob diese Intervention Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens beeinflussen kann.

Methode: Die clusterrandomisierte Kontrollgruppenstudie fand in 61 Schulen mit 196 Klassen und 4 163 Schülern im mittleren Alter von 15,6 Jahren (Standardabweichung [SD] = 0,73) statt. Die Datenerhebungen mittels Fragebogen erfolgten vor der Intervention Ende 2015 und ein halbes Jahr später. Die primären Endpunkte waren die Häufigkeit des Konsums von mindestens 4 beziehungsweise 5 alkoholischen Getränken bei Mädchen respektive Jungen sowie die typische Trinkmenge. Studienregistrierungsnummer: Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS-ID: DRKS00009424)

Ergebnisse: Zu Studienbeginn unterschieden sich die Interventions- und Kontrollgruppe nicht hinsichtlich der primären Endpunkte. Nach der Intervention zeigten sich Unterschiede bei Schülern, die vorher schon Alkohol getrunken hatten (73,2 % der Analysestichprobe): 49,4 % der Kontrollgruppe berichtete Rauschtrinken mindestens einmal im Monat im Vergleich zu 44,2 % in der Interventionsgruppe (p = 0,028). Pro Trinkgelegenheit wurden in der Kontrollgruppe durchschnittlich 5,20 alkoholische Getränke konsumiert, in der Interventionsgruppe 5,01 (p = 0,047).

Schlussfolgerung: Von der Intervention profitierten ausschließlich Jugendliche mit vorheriger Konsumerfahrung, indem sie seltener und weniger Alkohol konsumierten.

LNSLNS

Der Konsum von Alkohol ist in der deutschen Allgemeinbevölkerung weit verbreitet und liegt seit einigen Jahren auf einem konstant hohen Niveau mit knapp 10 L Reinalkohol pro Kopf und Jahr (1). Epidemiologische Modellrechnungen quantifizieren die Anzahl 18- bis 64-Jähriger, die in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert haben, auf etwa 37 Millionen Personen (2). Knapp 12 Millionen Personen dieser Altersgruppe praktizieren zudem episodisches Rauschtrinken, das definiert ist als Konsum von fünf oder mehr Gläsern Alkohol an einem Tag in den letzten 30 Tagen. Nach dem globalen Alkoholstatusbericht der Weltgesundheitsorganisation zählt Deutschland damit zu den Hochkonsumländern (3). Hohe Konsumzahlen sind insofern medizinisch und gesundheitspolitisch relevant, als weltweit der Alkoholkonsum im Jahr 2015 zu den 10 wesentlichen Faktoren zu zählen war, die für eine verminderte Lebensqualität und vorzeitigen Tod verantwortlich gemacht werden konnten (4).

Alkohol bleibt im Jugendalter nach wie vor die mit Abstand populärste Droge. Obwohl der gelegentliche, wöchentliche Alkoholkonsum unter Jugendlichen leicht rückläufig ist (5, 6), ist der Konsum alkoholischer Produkte in Deutschland im Jugendalter weit verbreitet und muss auch im internationalen Vergleich als hoch eingestuft werden (7). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schätzt, dass 2015 fast 70 % der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland schon einmal Alkohol getrunken haben und etwa jeder 7. Jugendliche in den letzten 30 Tagen mindestens an einem Tag 4 oder mehr alkoholische Getränke konsumiert hat (6).

Alkoholkonsum mindert die Reaktionsfähigkeit und das Koordinationsvermögen und erhöht gleichzeitig die Risikobereitschaft. Alkoholkonsum von Jugendlichen kann mit direkten negativen Folgen assoziiert sein, darunter Vandalismus, Gewalttätigkeiten, sexuelle Übergriffe, Suizide sowie Unfälle (8). Außerdem ist die Gehirnentwicklung im Jugendalter nicht abgeschlossen, sodass insbesondere hochfrequenter Alkoholkonsum zu einem beschleunigten Volumenrückgang in frontalen und temporalen kortikalen Strukturen, die für die Handlungssteuerung und das Gedächtnis bedeutsam sind, sowie einem abgeschwächten Wachstum der weißen Substanz führen kann (9). Ferner mehren sich Belege, dass Jugendliche, die Alkohol häufig und in hohen Mengen konsumieren, dieses Konsummuster nicht etwa aufgeben, sondern im Erwachsenenalter beibehalten mit der Gefahr der Entwicklung späterer alkoholbezogener Probleme (10).

Zur Prävention des Rauschtrinkens im Jugendalter wurden in Deutschland verschiedene verhaltenspräventive Maßnahmen entwickelt. Eine Sichtung von 208 Alkoholpräventionsprojekten ergab, dass lediglich 11 dieser Präventionsprogramme dazu geeignet waren, im Hinblick auf ihre Wirksamkeit untersucht zu werden. Zwei Studien davon wurden als methodisch adäquat eingestuft (11): Eine kontrollierte Studie zum Grundschulprogramm „Klasse2000“ zeigte, dass in einer Nacherhebung 36 Monate nach Ende der 4. Grundschulklasse in der Interventionsgruppe bei den Jugendlichen, die bereits Alkohol konsumiert hatten, der Alkoholkonsum geringer ausgeprägt war als in der Kontrollgruppe (12). Die Ergebnisse einer clusterrandomisierten Studie zum Alkoholpräventionsprogramm „Aktion Glasklar“, das sich an Schüler in der Sekundarstufe I richtete, fand ein Jahr nach Ende der Intervention einen bedeutsamen präventiven Effekt auf das Rauschtrinken im Jugendalter (13).

Mit der vorliegenden Studie soll eine Wirksamkeitsuntersuchung eines neuen schulbasierten Ansatzes zur Prävention des Rauschtrinkens im Jugendalter vorgestellt werden. Dieser setzt am Klassenverband an und zielt darauf ab, den Verzicht auf Rauschtrinken als soziale Norm zu etablieren.

Methode

Intervention

Das schulbasierte Präventionsprogramm „Klar bleiben“ strebt die Reduktion des Rauschtrinkens und die Entwicklung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol an. „Klar bleiben“ wendet sich an Schulklassen der Klassenstufe 10 und wird durch Lehrkräfte umgesetzt. Die Schüler teilnehmender Klassen entscheiden sich, 9 Wochen lang auf einen Alkoholrausch zu verzichten. Ihre Verpflichtung dokumentieren die Schüler durch die gemeinsame Unterzeichnung eines Klassenvertrags (Kontraktmanagement). Alle 2 Wochen wird im Klassenverband das Trinkverhalten der Schüler dokumentiert. Vorgabe ist, dass mindestens 90 % der Klasse kein Rauschtrinken praktizieren. Klassen, die bis zum Ende „rauschfrei“ geblieben sind, können in einer Verlosung Preise gewinnen. Die Intervention umfasst ferner vier Unterrichtsimpulse zum Thema Alkohol (eKasten 1).

Beschreibung der Interventionsmaterialien
eKasten 1
Beschreibung der Interventionsmaterialien

Design

Das Design entspricht einer clusterrandomisierten, kontrollierten Studie mit zwei Armen (14). Schüler der Interventionsgruppe nahmen von Januar bis März 2016 an „Klar bleiben“ teil, Schüler der Kontrollgruppe erhielten in dieser Zeit keine spezifische Intervention, sondern durchliefen das übliche Schul-Curriculum. Beide Gruppen nahmen im November und Dezember 2015 an einer Prä- und von April bis Juli 2016 an einer Post-Befragung zu ihrem Alkoholkonsum teil. Um Interferenzen zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe auszuschließen, erfolgte die Randomisierung auf Ebene der Schulen (eKasten 2).

Randomisierung
eKasten 2
Randomisierung

Die Studie wurde durch die zuständigen Kultusbehörden der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen genehmigt und durch die Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Psychologie als ethisch unbedenklich eingestuft. Die Eltern der Schüler wurden schriftlich über das Vorhaben informiert und konnten einer Teilnahme ihres Kindes widersprechen.

Studienteilnehmer und Prozedur

Eine A-priori-Poweranalyse ergab eine erforderliche Stichprobengröße von mindestens 3 000 Schülern und 150 Klassen (eKasten 3). Ein Flussdiagramm verdeutlicht Aufnahme, Zuordnung, Nachbeobachtung und Datenanalyse der Stichprobe (Grafik 1). Weitere Informationen finden sich im eKasten 4.

Flussdiagramm der Studie
Grafik 1
Flussdiagramm der Studie
Poweranalyse
eKasten 3
Poweranalyse
Prozedur
eKasten 4
Prozedur

Fragebogen

Primäre Endpunkte: Die primären Endpunkte der Untersuchung umfassten die Häufigkeit, die Intensität sowie assoziierte Konsequenzen des Rauschtrinkens. Zur Erfassung des Rauschtrinkens hat sich in der internationalen Literatur das so genannte 4+/5+-Kriterium des „binge drinking“ etabliert (15). Ob Jugendliche jemals in ihrem Leben Rauschtrinken praktiziert haben, wird demnach mit den folgenden Fragen erhoben: „Hast du schon einmal «4 oder mehr» (Mädchen) beziehungsweise «5 oder mehr» (Jungen) alkoholische Getränke zu einer Gelegenheit getrunken?“ (Ja/Nein). Die Häufigkeit des Rauschtrinkens wird über folgendes Item erfasst: „Wie häufig trinkst du «4 oder mehr» (Mädchen) beziehungsweise «5 oder mehr» (Jungen) alkoholische Getränke zu einer Gelegenheit?“ Antwortalternativen sind: nie/weniger als einmal pro Monat/einmal pro Monat/einmal pro Woche/(fast) täglich. Zur statistischen Analyse wurde eine Dichotomisierung vorgenommen: „einmal pro Monat“ oder häufiger versus die übrigen Antwortkategorien.

Die Intensität des Rauschtrinkens wird über das Item „Wenn du Alkohol trinkst, wie viele alkoholische Getränke trinkst du typischerweise an einem Tag?“ erfasst. Als Hinweis wird gegeben: „Ein alkoholisches Getränk entspricht etwa 0,3 L Bier, 0,1 L Wein/Sekt oder 0,04 L (2 Gläser) Schnaps.“ Als Antwortkategorien werden Einzelschritte von „1“ bis „10 oder mehr“ angegeben.

Zur Erfassung assoziierter alkoholbezogener Probleme wurde das Screeninginstrument CRAFFT-d eingesetzt (CRAFFT steht für Car, Relax, Alone, Forget, Friends, Trouble) (16) (eKasten 5).

Screeninginstrument CRAFFT-d
eKasten 5
Screeninginstrument CRAFFT-d

Sekundäre Endpunkte: Zu den sekundären Endpunkten zählten allgemeiner Alkoholgebrauch (Lebenszeitprävalenz, aktueller Konsum), soziale Faktoren (Empfänglichkeit, geschätzte deskriptive Norm), alkoholbezogene Kognitionen (Trinkmotive, Selbstwirksamkeit im Umgang mit Alkohol, Alkoholwirkungserwartungen) und Gebrauch anderer Substanzen (Zigaretten, Cannabis/Marihuana) (eKasten 6).

Sekundäre Endpunkte
eKasten 6
Sekundäre Endpunkte

Soziodemografie und Kovariaten: Erfasst wurden Alter, Geschlecht, Religionszugehörigkeit und besuchte Schulart. Als Indikator für einen Migrationshintergrund wurde erhoben, welche Sprache zu Hause überwiegend gesprochen wird. Als Indikator für den sozioökonomischen Status wurde der Bildungsabschluss der Eltern erhoben. Der Alkoholkonsum im Umfeld wurde im Hinblick auf die Freunde wie folgt erfasst: „Wie viele deiner Freunde/Freundinnen trinken Alkohol?“ Folgende Antwortalternativen wurden vorgegeben: keine/wenige/einige/die meisten/alle. Für die statistische Analyse wurde diese Variable dichotomisiert: die meisten/alle versus die übrigen Antwortkategorien. Die Persönlichkeitskonstrukte „sensation seeking“ und Impulsivität wurden mit der „Substance Use Risk Profile Scale“ erfasst (17) (eKasten 7).

Substance Use Risk Profile Scale („sensation seeking“ und Impulsivität)
eKasten 7
Substance Use Risk Profile Scale („sensation seeking“ und Impulsivität)

Statistische Analysen

Die Interventionseffekte wurden mittels logistischer beziehungsweise linearer Mehrebenen-Regression mit den Ebenen Klasse und Individuum getestet. Dabei wurden neben der Gruppen- und Zeitvariablen sowie dem Interaktionsterm Gruppe × Zeit als Kovariaten alle Variablen aufgenommen, hinsichtlich derer sich die Untersuchungsgruppen zur Baseline bedeutsam voneinander unterschieden (Schulart, Religionszugehörigkeit, Bildungsabschluss der Eltern und Alkoholkonsum der Peers). Die Analysen wurden für die Gesamtstichprobe sowie für Schüler, die in der Prä-Erhebung bereits über Alkoholkonsum berichtet hatten (73,2 % der Analysestichprobe), durchgeführt (eKasten 8).

Statistische Analysen
eKasten 8
Statistische Analysen

Ergebnisse

Attritionsanalyse

361 Schüler (8,7 %) sind aus der Studie ausgeschieden. Die Ausfälle waren in der Interventions- und der Kontrollgruppe vergleichbar hoch (eKasten 9).

Attritionsanalyse
eKasten 9
Attritionsanalyse

Stichprobenbeschreibung

Tabelle 1 führt Charakteristika der Stichprobe zur Baseline auf. In der Kontroll- im Vergleich zur Interventionsgruppe befanden sich mehr Gymnasiasten als Schüler aus anderen Schularten. Darüber hinaus war der Bildungsstand der Eltern höher, mehr Schüler gehörten keiner Religion an und mehr Schüler berichteten, dass ihre Freunde häufiger Alkohol konsumierten. Keinerlei Unterschiede zwischen den Gruppen gab es bezüglich der Frage, ob jemals Alkohol konsumiert wurde sowie zur Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens. Schüler der Kontrollgruppe erreichten im CRAFFT-d signifikant höhere Werte.

Charakteristika der Stichprobe zur Baseline (November/ Dezember 2015)
Tabelle 1
Charakteristika der Stichprobe zur Baseline (November/ Dezember 2015)

Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens waren hoch assoziiert mit den Persönlichkeitskonstrukten „sensation seeking“ und Impulsivität (eTabelle 1).

Zusammenhang zwischen der Ausprägung von „sensation seeking“/Impulsivität und der Häufigkeit/Intensität des Rauschtrinkens
eTabelle 1
Zusammenhang zwischen der Ausprägung von „sensation seeking“/Impulsivität und der Häufigkeit/Intensität des Rauschtrinkens

Interventionseffekte

Primäre Endpunkte: Für die Gesamtstichprobe zeigte sich in der Post-Erhebung eine um 2,9 Prozentpunkte statistisch nicht bedeutsame niedrigere Rate des mindestens monatlichen Rauschtrinkens in der Interventions- im Vergleich zur Kontrollgruppe (Grafik 2).

Intensität des Rauschtrinkens
Grafik 2
Intensität des Rauschtrinkens

Für Jugendliche, die bereits Alkohol konsumiert hatten, betrug die Differenz der Häufigkeit des Rauschtrinkens und damit die absolute Risikoreduktion nach Ende der Intervention 5,2 Prozentpunkte. In Bezug zur Kontrollgruppe ergibt sich daraus eine relative Risikoreduktion von 10,4 %, das adjustierte Chancenverhältnis des Interaktionsterms Gruppe × Zeit ist mit einem Wert von 1,38 signifikant (Tabelle 2).

Inferenzstatistische Kennwerte zur Häufigkeit des Rauschtrinkens, der Intensität des Konsums sowie der assoziierten Konsequenzen in den Gruppen über die Zeit
Tabelle 2
Inferenzstatistische Kennwerte zur Häufigkeit des Rauschtrinkens, der Intensität des Konsums sowie der assoziierten Konsequenzen in den Gruppen über die Zeit

Grafik 2 veranschaulicht ebenfalls die Ergebnisse zur Intensität des Rauschtrinkens. Bezogen auf die Gesamtstichprobe muss ein absoluter mittlerer Unterschied von 0,14 alkoholischen Getränken je Trinkeinheit zwischen den Gruppen im Anschluss an die Intervention als nichtsignifikant eingestuft werden (Tabelle 2). Jugendliche der Interventionsgruppe, die bereits Alkohol konsumiert hatten, konsumierten mit 0,19 alkoholischen Getränken bedeutsam weniger bei einer Trinkgelegenheit als Jugendliche der Kontrollgruppe (adjustierter Regressionskoeffizient des Interaktionsterms Gruppe × Zeit = 0,19) (Tabelle 2).

Im Hinblick auf assoziierte Konsequenzen des Alkoholkonsums fanden sich keine bedeutsamen Interventionseffekte (eGrafik, Tabelle 2).

Assoziierte alkoholbezogene Probleme erfasst mit dem CRAFFT-d in den Gruppen über die Zeit
eGrafik
Assoziierte alkoholbezogene Probleme erfasst mit dem CRAFFT-d in den Gruppen über die Zeit

Sekundäre Endpunkte: In Bezug auf den allgemeinen Alkoholgebrauch, soziale Faktoren, alkoholbezogene Kognitionen sowie den Gebrauch anderer Substanzen zeigten sich keine bedeutsamen Interventionseffekte (eTabelle 2).

Sekundäre Endpunkte in der Prä- und Post-Befragung und Tests auf Interventionseffekte
eTabelle 2
Sekundäre Endpunkte in der Prä- und Post-Befragung und Tests auf Interventionseffekte

Diskussion

Die Ergebnisse dieser clusterrandomisierten Untersuchung zeigen, dass schulbasierte Interventionsprogramme die Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens bei Jugendlichen mit Konsumerfahrung beeinflussen können. Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Cochrane-Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit schulbasierter Alkoholpräventionsprogramme inkludierte 53 überwiegend clusterrandomisierte Studien (18). Aufgrund der großen Heterogenität im Hinblick auf Interventionen, Untersuchungsgruppen und Ergebnismaße konnte keine quantitative Metaanalyse durchgeführt werden. 6 von 11 Arbeiten, die alkoholspezifische Interventionen untersuchten, konnten einen präventiven Effekt im Vergleich zum Standardcurriculum aufzeigen. In 14 von 39 Studien zur Prüfung von Interventionen, die auf die Prävention verschiedener Risikoverhaltensweisen gleichzeitig abzielten (zum Beispiel Alkohol-, Tabak-, Drogenkonsum oder antisoziales Verhalten), ergaben sich präventive Effekte entweder für die Gesamtgruppe oder für Untergruppen. Effekte der 3 verbleibenden Studien zu Interventionen, die auf den Missbrauch von Alkohol und Cannabis, Drogen und Alkohol oder lediglich Tabak abzielten, waren inkonsistent.

In einer clusterrandomisierten Untersuchung mit einer Kohorte deutscher Schüler der 7. Klassenstufe konnte dargelegt werden, dass schulbasierte Programme, die sich an jüngere Schüler unter dem legalen Bezugsalter für alkoholische Produkte richten, das erstmalige Auftreten des Rauschtrinkens zumindest verzögern können (13).

Die jetzige Untersuchung zeigt, dass schulbasierte, alkoholspezifische Interventionen auch bei Schülern der 10. Klassenstufe, die bereits über Konsumerfahrungen berichten sowie legal Alkoholika erwerben können, die Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens reduzieren können. Interventionseffekte auf assoziierte alkoholbezogene Probleme konnten nicht beobachtet werden. Letztere wurden über den CRAFFT-d erfasst. Die sehr niedrigen Mittelwerte legen einen Bodeneffekt nahe. Zudem war die interne Konsistenz der Skala nicht zufriedenstellend.

Im Beobachtungszeitraum eines halben Jahres wurde deutlich, dass die Häufigkeit und Intensität des Rauschtrinkens sowie assoziierte alkoholbezogene Probleme in beiden Untersuchungsgruppen zunahmen. Dies kann auch mit dem Umstand erklärt werden, dass die untersuchten Schüler in der Post-Erhebung im Gegensatz zur Baseline-Erhebung nun im Durchschnitt 16 Jahre alt waren, sodass sie legal Bier, Wein und Sekt erwerben konnten. Es deutet sich in der sehr großen Untergruppe der Jugendlichen, die bereits vor der Untersuchung Alkohol konsumiert hatten, ein kleiner präventiver Effekt der Intervention sowohl bezogen auf die Häufigkeit als auch die Intensität des Rauschtrinkens an.

Limitationen

Verschiedene Limitationen der Studie müssen bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. Trotz (Cluster-)Randomisierung unterschieden sich die Untersuchungsgruppen in der Eingangsbefragung in einigen Variablen, nicht aber im Hinblick auf die Ergebnismaße. In der statistischen Analyse wurden daher die bedeutsamen Baseline-Unterschiede zwischen den Gruppen kontrolliert. Auch der Verlust von Teilnehmern über die Zeit muss berücksichtigt werden: 8,7 % der untersuchten Schüler konnten in der Post-Erhebung nicht wieder erreicht werden. Eine Verzerrung der Untersuchungsergebnisse ist allerdings unwahrscheinlich, da keine selektive Attrition zu verzeichnen war. Bei den erhobenen Daten handelt es sich zudem nicht um objektive Messergebnisse, sondern um subjektive Angaben, die mittels Fragebogen erhoben wurden, bei denen durchaus systematische Antworttendenzen auftreten können. Denkbar ist beispielsweise, dass Antworttendenzen im Sinne der sozialen Erwünschtheit insbesondere in der Interventionsgruppe aufgetreten sein könnten.

Auch die Frage der Generalisierbarkeit der Untersuchungsergebnisse muss gestellt werden. Die Untersuchung wurde in zwei westlichen Flächenbundesländern durchgeführt, daher sind regional bedingte Unterschiede zu anderen Bundesländern zumindest denkbar. So ist beispielsweise bekannt, dass in südlichen im Vergleich zu nördlichen Bundesländern mehr Bier, dafür aber weniger Wein und Spirituosen konsumiert werden (19). Letztlich konnte lediglich eine Post-Erhebung im Mittel 9 Wochen nach Ende der Intervention realisiert werden. Somit sind nur Aussagen zu unmittelbaren Effekten des Interventionsprogramms, nicht aber zu mittel- oder gar langfristigen Auswirkungen möglich. In den vorliegenden Analysen wurde nicht das Ausmaß, in dem die Intervention umgesetzt wurde, kontrolliert, das heißt Klassen mit einer sehr intensiven Umsetzung der Intervention sind gleichermaßen in die Auswertung eingegangen wie Klassen, die die Intervention nicht gemäß Vorgabe umgesetzt haben oder in denen es zu einem Ausscheiden aus der Intervention kam. Damit haben wir einen konservativen Ansatz verfolgt. Unveröffentlichte Subgruppenanalysen weisen darauf hin, dass die Effekte bei einer erfolgreichen und umfassenden Umsetzung größer sind als bei Klassen, die die Intervention nur ansatzweise oder gar nicht umgesetzt haben.

Resümee

Die vorgestellten Ergebnisse sind, gerade auch in Anbetracht der vergleichsweise unaufwendigen Intervention, ermutigend. Das Herzstück der Intervention, das Kontraktmanagement der Schüler zum Verzicht auf Rauschtrinken, ist in der Primärprävention des Rauchens mittlerweile eine etablierte Methode (20), wurde aber bisher unserer Kenntnis nach nicht in der Alkoholprävention eingesetzt. Es ist erforderlich, die vorgestellten Ergebnisse andernorts zu replizieren sowie eine hinreichend lange Katamnese zu realisieren.

Danksagung
Wir danken Toska Jakob, Corinna Köhler, Luise Rehermann, Milene Wiehl, Jörn Frischemeier, Markus Watermeyer, Hanife Özbek, Melanie Maida, Myriam Lemberger, Sarah C. Murray und Lena Heister für die Unterstützung bei der Erfassung der Daten. Allen beteiligten Schulen, Lehrkräften und Schülern danken wir für die gute Zusammenarbeit.

Förderung
Die Studie wurde gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.

Das IFT-Nord ist sowohl für die Entwicklung als auch die Evaluation der Intervention verantwortlich.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 14. 11. 2016, revidierte Fassung angenommen: 31. 1. 2017

Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. phil. Reiner Hanewinkel
Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung
IFT-Nord gGmbH
Harmsstraße 2
24114 Kiel
hanewinkel@ift-nord.de

Zitierweise
Hanewinkel R, Tomczyk S, Goecke M, Isensee B: Preventing binge drinking in adolescents—results from a school-based, cluster-randomized study. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 280–7. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0280

The English version of this article is available online:
www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:
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eKästen, eTabellen, eGrafik:
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln: Michaela Goecke, MA
Flussdiagramm der Studie
Grafik 1
Flussdiagramm der Studie
Intensität des Rauschtrinkens
Grafik 2
Intensität des Rauschtrinkens
Charakteristika der Stichprobe zur Baseline (November/ Dezember 2015)
Tabelle 1
Charakteristika der Stichprobe zur Baseline (November/ Dezember 2015)
Inferenzstatistische Kennwerte zur Häufigkeit des Rauschtrinkens, der Intensität des Konsums sowie der assoziierten Konsequenzen in den Gruppen über die Zeit
Tabelle 2
Inferenzstatistische Kennwerte zur Häufigkeit des Rauschtrinkens, der Intensität des Konsums sowie der assoziierten Konsequenzen in den Gruppen über die Zeit
Assoziierte alkoholbezogene Probleme erfasst mit dem CRAFFT-d in den Gruppen über die Zeit
eGrafik
Assoziierte alkoholbezogene Probleme erfasst mit dem CRAFFT-d in den Gruppen über die Zeit
Beschreibung der Interventionsmaterialien
eKasten 1
Beschreibung der Interventionsmaterialien
Randomisierung
eKasten 2
Randomisierung
Poweranalyse
eKasten 3
Poweranalyse
Prozedur
eKasten 4
Prozedur
Screeninginstrument CRAFFT-d
eKasten 5
Screeninginstrument CRAFFT-d
Sekundäre Endpunkte
eKasten 6
Sekundäre Endpunkte
Substance Use Risk Profile Scale („sensation seeking“ und Impulsivität)
eKasten 7
Substance Use Risk Profile Scale („sensation seeking“ und Impulsivität)
Statistische Analysen
eKasten 8
Statistische Analysen
Attritionsanalyse
eKasten 9
Attritionsanalyse
Zusammenhang zwischen der Ausprägung von „sensation seeking“/Impulsivität und der Häufigkeit/Intensität des Rauschtrinkens
eTabelle 1
Zusammenhang zwischen der Ausprägung von „sensation seeking“/Impulsivität und der Häufigkeit/Intensität des Rauschtrinkens
Sekundäre Endpunkte in der Prä- und Post-Befragung und Tests auf Interventionseffekte
eTabelle 2
Sekundäre Endpunkte in der Prä- und Post-Befragung und Tests auf Interventionseffekte
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