ArchivDeutsches Ärzteblatt17/2017Europäische Impfwoche: Gröhe beklagt Impflücken in Deutschland

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Europäische Impfwoche: Gröhe beklagt Impflücken in Deutschland

Hillienhof, Arne; dpa; KNA

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Die Impfquoten für Tetanus, Diphtherie, Hämophilus influenzae, Polio und Hepatitis B sind leicht gesunken. Foto: mauritius images
Die Impfquoten für Tetanus, Diphtherie, Hämophilus influenzae, Polio und Hepatitis B sind leicht gesunken. Foto: mauritius images

Robert-Koch-Institut (RKI) und Bundesministerium für Gesundheit (BMG) haben zur Europäischen Impfwoche an bestehende Impflücken in Deutschland erinnert. „Die aktuellen Zahlen und die Masernausbrüche zeigen, dass wir immer noch zu große Impflücken haben“, mahnte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Dabei gehörten Impfungen zu den wirksamsten Mitteln, um Infektionskrankheiten vorzubeugen und die eigene Gesundheit sowie die der Mitmenschen zu schützen. Er forderte im Kampf gegen die Masern eine „gemeinsame Kraftanstrengung von Ärzteschaft, Schulen, Kitas, Betrieben und Familien“. Gestiegen sind die Impfquoten einer Mitteilung von BMG, RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge bei Windpocken, Meningokokken und Pneumokokken. Hier setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Leicht gesunken sind sie für Tetanus, Diphtherie, Hämophilus influenzae, Polio und Hepatitis B. Vor allem die Masernimpfung erfolgt demnach häufig zu spät. Die für die Elimination der Masern erforderliche Impfquote von 95 Prozent für zwei Impfungen, die als Indikator für eine ausreichende Bevölkerungsimmunität dient, wird laut RKI unter Schulanfängern bislang nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Jedes Jahr sei bei rund 180 000 Zweijährigen in Deutschland ein ausreichender Schutz gegen Masern ungewiss, oder sie seien gar nicht geimpft, das sei ein unhaltbarer Zustand, sagte RKI-Präsident Prof. Dr. med. vet. Lothar H. Wieler. Informations- und Beratungsangebote sollen nun impfmüde Menschen aufwecken. So zeigt etwa eine interaktive Karte VacMap (www.vacmap.de) des RKI jahrgangs- und altersspezifisch die Masern-Impfquoten für alle Land- und Stadtkreise und macht so lokale Unterschiede und Lücken im Bundesgebiet deutlich. hil/dpa/kna

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