ArchivDeutsches Ärzteblatt17/2017Emmanuelle Charpentier: Pathogenen auf der Spur

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Emmanuelle Charpentier: Pathogenen auf der Spur

Richter-Kuhlmann, Eva

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Emmanuelle Charpentier, Foto: dpa
Emmanuelle Charpentier, Foto: dpa

Die französische Mikrobiologin Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier – seit 2015 Direktorin des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin – steht nun vor einer weiteren Aufgabe: Sie wird zusätzlich zur Institutsführung die von der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin neu gegründete Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene leiten.

Die zierliche und agile Forscherin gehört zu den gefragtesten Wissenschaftlern unserer Zeit. 2011 entdeckte sie zusammen mit Kollegen bei der Untersuchung von Abwehrmechanismen von Bakterien, dass die Gen-Schere CRISPR/Cas9 einen DNA-Strang exakt schneiden kann – eine Methode, die mittlerweile für die Veränderung von Erbgut unterschiedlicher Organismen aus der Genetik nicht mehr wegzudenken ist.

„Unsere Forschung gehört in den Bereich der Molekularen Infektionsbiologie“, sagt Charpentier. „Wir sind grundsätzlich daran interessiert, die molekularen Mechanismen zu verstehen, welche die Physiologie und infektionsassoziierten Prozesse bei Bakterien steuern.“ Dazu nutzen sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Kombination von Ansätzen aus Genetik und Genomik auf molekularer, biochemischer, physiologischer und zellulärer Ebene, um Mechanismen der Genexpression auf Transkriptions- und Posttranskriptionsebene zu erforschen.

Charpentiers besonderes Augenmerk ist weiterhin auf das CRISPR-System gerichtet. Auf der Spur ist sie aber auch Mechanismen, mit denen Bakterien durch Immunzellen erkannt werden.

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

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