ArchivDeutsches Ärzteblatt31-32/2017Spannungspneumozephalus durch ein Osteom der Stirnhöhle
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Spannungspneumozephalus durch ein Osteom der Stirnhöhle
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Spannungspneumozephalus durch ein Osteom der Stirnhöhle

Ein 24-jähriger Patient stellt sich wegen seit 5 Tagen bestehender Schwäche des linken Armes, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche in der Notaufnahme vor. Er ist wach, kooperativ und zeigt eine distal betonte Schwäche des linken Armes. Der Hirnnervenstatus ist regelrecht. Die Muskeleigenreflexe sind linksseitig gesteigert.

Eine native Schädel-Computertomographie (CT) sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) ergeben eine intraparenchymatöse Luftansammlung im rechten Frontallappen mit Kompression des Hirnparenchyms. Ursache ist ein in der Stirnhöhle wachsender ossifizierender Prozess, der zu einer Arrosion der Hinterwand sowie der Dura geführt hat. Ein Ventilmechanismus verursacht die ausgedehnte intraparenchymatöse Luftansammlung im Sinne eines Spannungspneumozephalus. Nach Druckentlastung über Trepanation und Drainage bildet sich die Hemiparese zurück. Der Tumor wird im Verlauf reseziert und die Dura sowie die Schädelbasis werden rekonstruiert. Die Histologie ergibt einen benignen, knochenbildenden Tumor („sinonasales Osteom“). Osteome der Stirnhöhle bleiben meist asymptomatisch, solange sie nicht die Ausführungsgänge verlegen. In den seltensten Fällen führen sie zu einer Duraaffektion mit Liquorrhöe oder einem Pneumozepahalus.

Dr. med. Carsten Hackenbroch, FTLA, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Dr. med. Ulf Kleinagel, OSA, Klinik für Neurochirurgie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Dr. med. Björn Hossfeld, OFA , Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Sektion Notfallmedizin, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, bjoern.hossfeld@uni-ulm.de

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Zitierweise: Hackenbroch C, Kleinagel U, Hossfeld B: Tension pneumocephalus due to an osteoma of the frontal sinus. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 534. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0534

The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de

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