ArchivDeutsches Ärzteblatt37/2017Pyoderma gangraenosum nach Biopsie
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Pyoderma gangraenosum nach Biopsie
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Pyoderma gangraenosum nach Biopsie

Eine 33-jährige Frau stellte sich mit sehr schmerzhaften Hautveränderungen an ihrem Oberschenkel vor. An Vorerkrankungen bestand eine Colitis ulcerosa. Die Zuweisung erfolgte unter der Verdachtsdiagnose von Kuhpocken. Bei der klinischen Inspektion zeigten sich zwei Wunden mit 1 cm Durchmesser, umgeben von Eiter und Erythem. Es erfolgten serologische Untersuchungen, Abstriche für die bakteriologische und virologische Diagnostik sowie eine Biopsie. Eine Woche später zeigte sich trotz antiseptischer Lokaltherapie, ein größenprogredienter, äußerst schmerzhafter Befund. Weder in den Abstrichen noch in den serologischen Untersuchungen fanden sich richtungsweisende pathologische Befunde. Histopathologisch offenbarte sich eine neutrophilreiche Entzündung.

In der Zusammenschau aller Befunde und mit Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen wurde die Diagnose eines Pyoderma gangraenosum gestellt und eine systemische Therapie mit Glukokortikoiden eingeleitet. Hierunter verbesserte sich rasch die Schmerzsymptomatik. Nach zwei Monaten konnte eine vollständige Abheilung unter Narbenbildung erzielt werden. Die Entnahme der Biopsie führte hier zu einer schnellen Größenprogredienz im Sinne eines sogenannten Pathergie-Phänomens.

Prof. Dr. med. Joachim Dissemond, PD Dr. med. Andreas Körber, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Essen
joachim.dissemond@uk-essen.de

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Zitierweise: Dissemond J, Körber A: Pyoderma gangrenosum after a biopsy. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 611. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0611

The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de

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