MEDIZIN: Der klinische Schnappschuss
Skletthyperostose als Ursache von Aspiration
Skeletal hyperostosis as a cause of aspiration
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Ein 78 Jahre alter Patient wurde zur operativen Versorgung eines fortgeschrittenen rechtsseitigem Pleuraempyems aufgenommen. Die Ehefrau des ansonsten gesunden Patienten berichtete über eine seit Monaten bestehende Dysarthrie, hartnäckigen Husten und Verschlucken. Das Empyem wurde über eine Thorakotomie mit Dekortikation versorgt und eine PEG-Sonde wurde zur Ernährung angelegt. Im gezeigten Röntgenbild der Halswirbelsäule findet sich als mutmaßliche Ursache von Aspiration und Pleuraempyem eine diffuse idiopathische Skeletthyperostose (DISH) der Halswirbelsäule, auch Morbus Forestier genannt. DISH bezeichnet eine nichtentzündliche Skeletterkrankung der Wirbelsäule unklarer Genese, die an knöchernen Ansatzpunkten von Sehnen, Ligamenten und Gelenkkapseln auftritt. Die Erstmanifestation als aspirationsbedingtes Pleuraempyem ist sicherlich eine Rarität, häufiger fallen die Patienten wegen Schluckstörungen oder vereinzelt auch eines Schlafapnoesyndroms auf. Im weiteren Verlauf wurden die osteophytären Veränderungen transzervikal reseziert, woraufhin sich die Schluckstörung wie auch die Dysarthrie signifikant besserten.
Dr. med. Christof Keller, Dr. med. Jürgen Knuth, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Klinikum Kempten-Oberallgäu; christof.keller@klinikum-kempten.de
Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Zitierweise: Keller C, Knuth J: Skeletal hyperostosis as a cause of aspiration. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 711. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0711
The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de
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