ArchivDeutsches Ärzteblatt44/2017Klaus Michael Beier: Hilfe für Pädophile statt Ausgrenzung

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Klaus Michael Beier: Hilfe für Pädophile statt Ausgrenzung

Spielberg, Petra

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Klaus Michael Beier, Foto: dpa
Klaus Michael Beier, Foto: dpa

Für seine Verdienste in der sexualwissenschaftlichen Forschung und für sein Engagement, Menschen mit pädophiler Orientierung durch eine Therapie davon abzuhalten, zum Täter zu werden, hat Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus Michael Beier das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Der Direktor des Instituts für Sexualwissenschaften und Sexualmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin initiierte dort beispielsweise das vielfach ausgezeichnete „Präventionsprojekt Dunkelfeld“, das seit 2011 auch im Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ an elf deutschen Standorten therapeutische Hilfe für Menschen bietet, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Ziel ist es, sexuellen Kindesmissbrauch zu verhindern. Mehr als 8 500 Menschen haben seither an einem der Standorte des Netzwerks therapeutische Hilfe in Anspruch genommen.

Beier hat sich stets – zum Teil gegen erhebliche Widerstände – für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema der Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Hilfe für Pädophile statt ihrer Ausgrenzung eingesetzt. „Ich freue mich sehr über diese außerordentliche Anerkennung, die ich auch als starke Ermutigung dafür werte, sich für die Prävention der sexuellen Ausbeutung von Kindern zu engagieren. Dessen gesellschaftliche Relevanz wird angesichts der wachsenden Erkenntnisse über deren Folgen für die Biografien der Opfer immer noch unterschätzt“, erklärte der 56-Jährige anlässlich der Ehrung. Petra Spielberg

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