ArchivDeutsches Ärzteblatt44/2017Endoprothesen: Register gibt Auskunft über vorzeitige Wechselgründe

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Endoprothesen: Register gibt Auskunft über vorzeitige Wechselgründe

Hillienhof, Arne

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Mehr als 600 000 Operationen sind mittlerweile im Register gespeichert. Foto: dpa
Mehr als 600 000 Operationen sind mittlerweile im Register gespeichert. Foto: dpa

Bei einem akuten Ersatz des gesamten Hüftgelenks nach einer Oberschenkelfraktur ist die Wahrscheinlichkeit für eine Wechseloperation in den ersten zwei Jahren rund doppelt so hoch wie bei einem Eingriff, für den Patient und Arzt den Zeitpunkt frei wählen. Darüber hinaus haben Begleiterkrankungen wie Depressionen, Übergewicht oder Diabetes einen Einfluss auf den Transplantaterfolg. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Vorliegen einer dieser Erkrankungen eine Wechseloperation notwendig wird, ist bei den betroffenen Patienten höher als bei Patienten ohne entsprechende Diagnose. Beides sind Ergebnisse aus dem zweiten Jahresbericht des EPRD (Endoprothesenregister Deutschland). Das freiwillige Register wird von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie initiiert und erfasst seit annähernd fünf Jahren endoprothetische Eingriffe an Knie und Hüfte in Deutschland. Dank der gestiegenen Zahl der Krankenhäuser, die ihre Operationsdaten an das Register übermittelten, und der innerhalb der Kliniken steigenden Erfassungsrate von Operationen hat sich das Endoprothesenregister der Fachgesellschaft zufolge kontinuierlich weiterentwickelt.

Für 2016 erreichten das Register Dokumentationen aus 673 verschiedenen Häusern. Im vergangenen Jahr wurden 137 295 endoprothetische Eingriffe an der Hüfte und 107 892 am Knie dokumentiert. Seit Beginn der Datenfassung 2012 sind dem EPRD mehr als 600 000 Operationen übermittelt worden. Das Register wird vom AOK-Bundesverband, dem Bundesverband Medizintechnologie und dem Verband der Ersatzkassen unterstützt. Es hat vom Bundesministerium für Gesundheit mehrfach Fördermittel erhalten. hil

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