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Gematik: Selbstverwaltung streitet über Vorschlag zur Verstaatlichung


Der AOK-Bundesverband hat unlängst gefordert, dass die gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte durch eine Behörde ersetzt werden soll. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erteilte dem nun eine klare Absage. „Wir brauchen das nicht“, sagte Dr. rer. soc. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der KBV in einem Interview auf KV.on. Er könne sich auch nicht vorstellen, wie eine Behörde schneller werden sollte, zumal die gematik vielfach – etwa bei den Geräten – von der Zuverlässigkeit der Industrie abhängig sei.
Erst kürzlich hatte Kriedel auf Probleme mit dem Praxisausweis (SMC-B) hingewiesen. Dieser legitimiert die Praxis, Zutritt zu den geschützten Datenautobahnen innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) zu erhalten – und ist noch nicht erhältlich. Grund sei, dass die Trust-Center, die die Zertifizierung der Ärzte vorbereiten müssten, ihre Anträge nicht vollständig eingereicht hätten. Die KBV sieht die Hersteller in der Pflicht, damit die Ausweise rechtzeitig zum Start der TI für Praxen erhältlich sind. Die Bundesdruckerei, die zu den wenigen künftigen Trust-Centern gehören wird, verwies auf Nachfrage auf die „sehr unterschiedlichen Anforderungen für die einzelnen Sektoren, beispielsweise bei den jeweiligen Antrags- und Freigabeportalen“. Ein Sprecher erklärte, man arbeite die Sektoren im Gesundheitswesen nacheinander ab. „Die Zulassung als Anbieter in den Sektoren Ärzte sowie Psychotherapeuten wird aktuell bearbeitet; wir hoffen auf eine Erteilung im November“, sagte er. Der Zulassungsprozess als Anbieter im Sektor Krankenhäuser soll anschließend gestartet werden. may
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