ArchivDeutsches Ärzteblatt45/2017Randnotiz: Urlaub statt Rauchen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Mit dem Rauchen aufzuhören ist für die meisten Menschen nicht gerade einfach: Ein fester Wille ist dabei hilfreich, vielfach wird es auch über eine Nikotinersatztherapie mit zum Beispiel Nikotinkaugummi, Nikotinpflaster oder Nikotinlutschtablette versucht. Der ein oder andere greift auch zu Hypnose oder anderem. Ein neues Mittel hat sich jetzt ein mittelständisches Marketingunternehmen in Japan ausgedacht. Mehr Urlaub. Das Unternehmen belohnt nicht rauchende Mitarbeiter mit sechs zusätzlichen Urlaubstagen pro Jahr. Zugegeben: Das ist nicht ganz uneigennützig. Weil sich das Bürogebäude im 29. Stockwerk befinde, benötigten Raucher mindestens zehn Minuten, um ihrem Laster nachzugehen, erklärte Unternehmenssprecher Hirotaka Matsushima. Als Grund für die Überlegungen gab er an, dass sich ein Mitarbeiter über den Zeitverlust seiner Kollegen beschwert hatte. Das Unternehmen Piala führte daraufhin im September die neue Maßnahme ein. Unterhaltungen im Raucherraum würden sich meistens um Arbeit drehen, erklärte der Sprecher. Deshalb habe man entschieden, Nichtraucher zu belohnen anstatt Raucher zu bestrafen. Seit Einführung des Prinzips hätten vier Mitarbeiter mit dem Rauchen aufgehört. Wenn sie das ganze Jahr dabeiblieben, erhielten sie ebenfalls sechs zusätzliche bezahlte Urlaubstage, sagte der Sprecher. Bei Piala arbeiten 120 Menschen. Im Nichtraucherschutz hinkt Japan anderen Industrieländern hinterher. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums rauchen 28 Prozent der japanischen Männer und neun Prozent der Frauen.

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Alle Leserbriefe zum Thema

Stellenangebote