SUPPLEMENT: Perspektiven der Onkologie
Editorial


Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
Die meisten Onkologen möchten ihre Patienten nicht nur in der eigentlichen Tumortherapie gut versorgt wissen, so das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO). „Dies passt nicht zu dem gelegentlich in der Öffentlichkeit kolportierten Bild, dass die Onkologen kein anderes Konzept haben, als ihre Patienten bis zum letzten Atemzug mit Chemotherapie zu behandeln“, heißt es dort (Dtsch Med Wochenschr 2017; 142: 124–130). Bei aller berechtigten Freude über medizinische Innovationen sollten die weichen Faktoren einer Therapie (wie Kommunikation, partizipative Entscheidungsfindung, Supportivtherapie, Palliation) Vorrang haben vor teuren medizinischen Maßnahmen, die teilweise nur zu marginalen Verbesserungen führen, kommentierten die befragten Ärzte. Sie äußerten zudem den Wunsch nach Vermeidung von Übertherapie und einer Stärkung der individuellen Therapieführung unter Teilhabe der Patienten.
Die Antworten der Onkologen machen allerdings deutlich, wie stark sich Wunsch und Wirklichkeit in der Versorgungsrealität unterscheiden. Dies betrifft beispielsweise auch die Behandlung tumorbedingter Schmerzen, wie eine „real world“-Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und der Deutschen Schmerzliga belegt, die in dieser Ausgabe der Perspektiven vorgestellt wird. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
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