MEDIEN
Antibiotika: Zurückhaltender und zielgerichteter Einsatz
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Das MRE-Netz Rhein-Main hat zwei Projekte zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika gestartet und bietet in deren Rahmen Flyer zur Information von Patienten an. Unter dem Titel „Weniger ist mehr – Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen bei Atemwegsinfektionen“ legt eines der Informationsblätter dar, dass 80 Prozent der pulmonalen Infektionen durch Viren verursacht werden, wogegen Antibiotika nicht wirksam sind. Patienten wird stattdessen geraten, dass sie sich schonen, ausreichend trinken und gegebenenfalls Schleimlöser, abschwellende Nasentropfen und oder Inhalationen nutzen, um ihre Beschwerden zu lindern.
Kernbotschaft des zweiten Flyers „Wenn, dann richtig“ ist, dass der Nachweis von Bakterien im Urin – ohne Beschwerden – normalerweise kein Grund für eine Antibiotikatherapie ist. Auch sei nicht jedes Missempfinden im unteren Bauchbereich eine Blasenentzündung. So seien 70 Prozent aller Patienten mit einer unkomplizierten Blasenentzündung nach einer Woche mit symptomatischer Therapie (Schmerzmittel) beschwerdefrei.
Beide Flyer zeigen, dass Antibiotika stets Kollateralschäden verursachen – von der Störung der natürlichen Darmflora und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zum Risiko der Resistenzentwicklung. Sie sollen dabei helfen, Antibiotika zurückhaltender und zielgerichtet einzusetzen und damit Resistenzbildungen vorzubeugen. Beide Faltblätter können kostenfrei auf der Webseite des MRE-Netzes Rhein-Main heruntergeladen beziehungsweise bestellt werden. Der Flyer „Weniger ist mehr“ steht neben der deutschen auch in englischer und türkischer Sprache zur Verfügung. kk/EB
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