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Protonenpumpenhemmer: Verordnungszahlen erstmals gesunken


Die niedergelassenen Ärzte haben erstmals seit Jahren weniger Protonenpumpeninhibitoren (PPI) verordnet. Das zeigt eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Demnach sind die Tagesdosen im ersten Halbjahr 2017 um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. „Ein erster Blick auf die Daten der folgenden Monate im Jahr 2017 lässt vermuten, dass der Abwärtstrend anhalten wird“, teilte das Institut mit.
Laut Zi waren die Verordnungszahlen in den vergangenen zehn Jahren fast linear gestiegen: von 676 Millionen Tagesdosen im 2007 auf rund 1,94 Milliarden Tagesdosen im zweiten Halbjahr 2016. Als Grund nennt das Zi unter anderem Nachholeffekte und einen stärkeren Fokus auf die Ulkusprophylaxe bei Gabe nichtsteroidaler Antirheumatika. Die gesunkenen Preise für PPI – von 0,73 Euro (2007) auf 0,18 Euro (2017) – dürften die Entwicklung begünstigt haben, hieß es. Das Institut weist auch darauf hin, dass die hohe Zahl der PPI-Verordnungen in Fachkreisen auch kritisch gesehen werde. Es mehrten sich insbesondere bei Langzeitgabe Hinweise auf schwerwiegende Nebenwirkungen, so die Zi-Experten. hil