ArchivDeutsches Ärzteblatt43/1999Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen als Schmerzmittel

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Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen als Schmerzmittel

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LNSLNS Frei verkäufliche Analgetika werden in hohem Umfang konsumiert, wobei das Sicherheitsprofil bezüglich unerwünschter Wirkungen recht unterschiedlich ist. Die Autoren berichten über das Ergebnis der sogenannten PAIN-Studie, die in Frankreich durchgeführt wurde. Patienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren nahmen daran teil, die kurzfristig wegen leichter bis mäßiger Schmerzen eine analgetische Behandlung benötigten. Die Patienten erhielten für ein bis sieben Tage entweder 500 mg Aspirin-Tabletten, 200 mg Ibuprofen Tabletten oder 500 mg Paracetamol-Tabletten. Sie erhielten insgesamt 42 Stück und durften bis zu sechs Tabletten pro Tag einnehmen. Der analgetische Effekt wurde in einem Schmerztagebuch festgehalten. Insgesamt nahmen an der Studie 8 677 Patienten teil, die von 1 108 Allgemeinmedizinern ärztlich betreut wurden. 48 Prozent der Patienten klagten über Schmerzen des Bewegungsapparates, 31 Prozent über Grippesymptome. Unerwünschte Wirkungen wurden bei Aspirin in 18,7 Prozent, bei Ibuprofen in 13,7 Prozent und bei Paracetamol in 14,5 Prozent angegeben. Ibuprofen erwies sich dem Paracetamol als äquipotent; beide Substanzen wurden besser vertragen als Aspirin. Beschwerden von Seiten des Verdauungstraktes waren unter Ibuprofen signifikant seltener zu finden als unter Paracetamol und Aspirin. Insgesamt wurden sechs Fälle einer gastrointestinalen Blutung registriert, vier unter Paracetamol und zwei unter Aspirin. Die Autoren kommen zu dem Schluß, als Mittel der Wahl zur kurzfristigen Schmerztherapie Ibuprofen zu empfehlen, da Aspirin weniger gut toleriert wird und Paracetamol in Überdosierung hepatotoxisch wirkt. w


Moore N, van Ganse E, Le Parc JM et al.: The PAIN study: paracetamol, aspirin and ibuprofen new tolerability study. A large-scale, randomised clinical trial comparing the tolerability of aspirin, ibuprofen and paracetamol for short-term analgesia. Clin Drug Invest 1999; 18: 89-98.
Department of Pharmacology, Université Victor Segalen, Hôpital Pellegrin, 33076 Bordeaux, Frankreich.

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