

„Randomisierte kontrollierte Studien sind der Goldstandard für den kausalen Wirkungsnachweis medizinischer Interventionen und deren Nutzenbewertung“. schreiben die Autoren des Beitrags (1). Diese Aussage ist nicht ganz richtig, denn bezogen auf die Anwendung von neuen Antibiotika oder Impfstoffen trifft das nicht zu. Antibiotika und Impfungen werden nach ihrer Wirkung klinisch beurteilt und nicht nach randomisierten Studien.
Als klinisch tätiger Arzt sollte man sein eigenes Urteilsvermögen nicht leichtfertig opfern, nur weil eine randomisierte Studie zu bestimmten Behandlungsweisen fehlt. Randomisierte Studien sind sehr sinnvoll, zum Beispiel bei Chemotherapien, aber ihre Anwendung sollte nicht unkritisch erfolgen und sie ersetzen keinesfalls die ärztliche Beobachtungsgabe und Intuition.
DOI: 10.3238/arztebl.2018.0114b
Dr. med. Elio Torremante
Ochsenhausen
dr.torremante@onlinemed.de
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Lange S, Sauerland S, Lauterberg J, Windeler J: The range and scientific value of randomized trials—part 24 of a series on evaluation of scientific publications. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 635–40 VOLLTEXT |
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