SUPPLEMENT: Perspektiven der Pneumologie & Allergologie
Editorial


Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
Seit 2001 ist der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die rauchen, stetig zurückgegangen: von 27,5 % auf knapp unter 10 % im Jahr 2015. Somit scheint die intensive Präventionspolitik auf dem Gebiet des Tabakkonsums Wirkung zu zeigen. Allerdings gibt es neue Entwicklungen, die Anlass zur Besorgnis geben: 2015 hatten 500 000 Jugendliche zwar noch nie eine Tabakzigarette geraucht, dafür aber E-Produkte konsumiert. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) warnt daher im Vorfeld ihres Jahreskongresses, dass E-Zigaretten, Shishas und Heat Sticks junge Menschen nikotinabhängig machen und den Weg in den Tabakkonsum ebnen.
Damit reagiert die Fachgesellschaft auf Marketingkampagnen der Tabakindustrie, die E-Zigaretten als „gesündere Alternative“ zur Tabakzigarette bewerben. Auch zur Rauchentwöhnung sei das Inhalieren von E-Zigaretten, Wasserpfeifen und Tabakerhitzern nur bedingt geeignet, heißt es. Stattdessen sollten eher professionelle Entwöhnungsprogramme, Medikamente und Nikotinersatzprodukte zum Einsatz kommen.
Was das Inhalieren von Dämpfen der E-Zigaretten, Wasserpfeifen und Tabakerhitzer langfristig für die Gesundheit bedeute, lasse sich aufgrund der aktuellen Studienlage nicht beurteilen, so die DGP.
Entsprechende Untersuchungsergebnisse werden jetzt schon mit Spannung erwartet.
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
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