MANAGEMENT
Onkologie: Zentrales Krebsregister in Sachsen-Anhalt gestartet


Um Ärzten einen schnelleren Zugriff auf Behandlungsdokumentationen zu ermöglichen, gibt es seit Jahresbeginn in Sachsen-Anhalt ein zentrales Krebsregister. Damit wurden die drei regionalen Register aus Magdeburg, Halle und Dessau zusammengeführt. Das zentrale Klinische Krebsregister Sachsen-Anhalt gibt Auskunft über Herkunft der Patienten, die Art der erfolgten Behandlungen sowie deren Ergebnisse. Es soll auch Aufschluss darüber geben, welche Therapieangebote überregional angenommen werden und welche Unterschiede es in dieser Hinsicht gibt. Edgar Harald Strauch, Geschäftsführer des neu gegründeten Krebsregisters, sagt: „Wir wollen langfristig dazu beitragen, dass die Tumorversorgung weiterentwickelt wird.“
Geben Patienten ihre Einwilligung in die Weitergabe ihrer Daten, so erhalten Behandler Einblick in die Patientenhistorie und können ihre Therapie entsprechend an den Vorbehandlungen orientieren. Laut Aussage der Initiatoren spiele das Register auch im Rahmen von Tumorkonferenzen eine Rolle. Darüber hinaus ist geplant, die Daten aus dem Register der Forschung zur Verfügung zu stellen. Perspektivisch soll laut Strauch eine Dokumentationsrate von 90 Prozent erreicht werden – davon hinge neben einer zuverlässigen Datenbasis auch die Finanzierung des Projektes ab. Das Jahresbudget von zwei Millionen Euro komme zum großen Teil von Kassenseite, zehn Prozent finanziert das Land. Patienten können der Verwendung ihrer Daten jedoch widersprechen, sie werden dann anonym erfasst.
Übergangsweise laufen die drei bisherigen Datenbanken noch getrennt. Seit Jahresbeginn sind Ärzte verpflichtet, Daten zu liefern. kk
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