AKTUELL
Direktzugang zur Physiotherapie: Therapeuten sehen sich durch Modellprojekt bestätigt


BIG direkt gesund und Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) haben ihre Forderung nach einem Direktzugang in der Physiotherapie erneuert. Sie begründen das mit Ergebnissen eines Modellprojekts für mehr Autonomie in der Physiotherapie. Für den Bericht hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) 630 Datensätze von Versicherten der BIG direkt gesund ausgewertet. Von 296 Patienten in der Kontroll- und von 334 Patienten in der Modellgruppe lagen Daten vor. Die Kontrollgruppe erhielt laut ZHAW ihre physiotherapeutische Versorgung nach Verordnung des Vertragsarztes. In der Modellgruppe wurde die Verordnung für den behandelnden Physiotherapeuten unkenntlich gemacht. Dort war die Behandlungsdauer bei durchschnittlich weniger Behandlungseinheiten im Schnitt um zwei Wochen kürzer als in der Kontrollgruppe. Zudem sei keine Kostenausweitung festzustellen gewesen, hieß es. „Die Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache“, sagte die IFV-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger. Bei steigendem Behandlungsbedarf und zunehmendem Fachkräftemangel sei es erforderlich, Versorgungsstrukturen so zu gestalten, dass alle Ressourcen bestmöglich genutzt werden. „Der ausschließliche Weg über den Arzt ist da nicht mehr zeitgemäß“, sagte sie. Ärztevertreter lehnen den Direktzugang zum Physiotherapeuten ebenso wie Blankoverordnungen ab. Sie fordern, dass Diagnose- und Indikationsstellung beim Arzt liegen sollten. Die Ärzte führen als Kontrapunkte auch ungeklärte Budget- und Haftungsfragen an. EB
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.am Sonntag, 8. April 2018, 19:47
Wildwuchs
Selbst mir direktem telefonischen Kontakt, kann man viele der Therapeuten nicht dazu bringen, die schriftlich verordnete Therapie anzuwenden.