

Die Darstellung der notwendigen Diagnostik bei einem CUP-Syndrom bei Halsmetastasen ohne erkennbaren Primärtumor ist unvollständig (1). Eine immunhistochemische Untersuchung mit p16 ist unzureichend. Der p16-Nachweis dient ausschließlich der Detektion von Oropharynx-Karzinomen, und nicht etwa, wie im Artikel nicht klar deutlich gemacht, dem generellen Nachweis von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen. Die Autoren haben das Nasopharynx-Karzinom als wichtigen möglichen Ort für den Primärtumor außer Acht gelassen. Die aktuelle 8. Auflage der TNM-Klassifikation fordert daher für die Diagnose eines zervikalen CUP-Syndroms auch die Untersuchung auf das Epstein-Barr-Virus (EBV), typischerweise vorgenommen mit einer in-situ-Hybridisierung (2). Damit kann ein CUP-Syndrom mit einem Primärtumor im Nasopharynx festgestellt oder ausgeschlossen werden. Zudem ist die Sensitivität für das Finden des Primärtumors durch die Kombination des Nachweises mit p16 und EBV in der Halsmetastase der Untersuchung mit Positronenemissionstomographie in Kombination mit Computertomographie (18F-FDG-PET/CT) anscheinend überlegen (3).
DOI: 10.3238/arztebl.2018.0354a
Prof. Dr. med. Orlando Guntinas-Lichius
HNO-Klinik, Universitätsklinikum Jena
orlando.guntinas@med.uni-jena.de
1. | Zaun G, Schuler M, Herrmann K, Tannapfel A: CUP syndrome—metastatic malignancy with unknown primary tumor. Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 157–62 VOLLTEXT |
2. | Wittekind C (ed.): TNM-Klassifikation maligner Tumoren. 8. edition Weinheim Wiley-VCH, 2017. |
3. | Cheol Park G, Roh JL, Cho KJ, et al.: 18 F-FDG PET/CT vs. human papillomavirus, p16 and Epstein-Barr virus detection in cervical metastatic lymph nodes for identifying primary tumors. Int J Cancer 2017; 140: 1405–12 CrossRef MEDLINE |
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