DEUTSCHER ÄRZTETAG
Arbeitsbedingungen: Die Gesundheit der Ärzte darf nicht gefährdet werden


Die Arbeitsbedingungen der Ärzteschaft dürfen in allen Sektoren und ärztlichen Berufsfeldern sowohl die körperliche als auch die seelische Gesundheit von Ärzten nicht gefährden und müssen minimiert werden. Dafür hat sich der 121. Deutsche Ärztetag in einem Antrag ausgesprochen. Als Gesundheitsrisiken anzusehen sind demnach unter anderem zu lange Arbeitszeiten in Klinik und Praxis. Dem Antrag zufolge sind Bereitschafts- und Notdienste im stationären und ambulanten Sektor so zu gestalten, „dass ausreichende zusammenhängende Ruhezeiten ermöglicht werden“. Die Honorarsysteme müssten es ermöglichen, dass bei einer dem allgemeinen Arbeitsleben entsprechenden Jahresarbeitszeit ein auskömmliches und adäquates Honorar erwirtschaftet werden kann. Die Delegierten betonten auch, dass Wertschätzung und Anerkennung ärztlicher Tätigkeit wesentliche Voraussetzungen für Engagement und berufliche Zufriedenheit von Ärzten sind. Die Abgeordneten ermahnten die Krankenhäuser in einem weiteren Antrag, ihre Personalabteilungen dazu anzuhalten, erst nach dem Zustandekommen eines Arbeitsvertrages die Formulare der Opt-Out-Regelung an Arbeitnehmer zu versenden. Sie begründen den Vorstoß damit, dass es sich bei den Opt-Out-Regelungen, mit denen zulässige Arbeitszeiten in Ausnahmefällen überschritten werden dürfen, um eine Option und keine Pflicht für den Arbeitnehmer handelt. Ebenso sprachen sich die Delegierten dafür aus, dass Zielvereinbarungen in ärztlichen Arbeitsverträgen der zuständigen Landesärztekammer vorzulegen sind, um die Vereinbarkeit mit der ärztlichen Berufsordnung prüfen zu können. Dies solle in die (Muster-)Berufsordnung für Ärzte (MBO) aufgenommen werden. In einem weiteren Beschluss stärkten die Delegierten dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) den Rücken. Bund, Länder und Kommunen müssten als Träger des ÖGD zu einer tariflich abgesicherten Angleichung der Vergütung an die arztspezifischen Tarifverträge des Marburger Bundes kommen, hieß es. may
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