SUPPLEMENT: Perspektiven der Infektiologie
Editorial


Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
Seit 2016 haben 194 Länder dem Projekt der WHO zugestimmt, die Hepatitis B und C bis 2030 auszulöschen. Laut Center for Disease Analysis Foundation (CDAF) ist eine Voraussetzung dafür, dass in jedem Land jährlich mindestens 7 % der HCV-infizierten Bevölkerung behandelt werden. Derzeit sind nur 12 Länder auf dem Weg, das WHO-Ziel zu erreichen. Wie auf dem „Global Hepatitis Summit“ im Juni in Toronto berichtet wurde, stieg die Gesamtzahl der weltweit behandelten HCV-Patienten zwischen 2016 und 2017 von 1,8 auf 2,1 Millionen.
Der größte Zuwachs erfolgte in Ländern mit mittlerem Einkommen. In Ländern mit hohem Einkommen nahm die Anzahl der behandelten Patienten sogar ab – weil Therapien beendet wurden und/oder nicht genügend Patienten gescreent werden, um die 7-%-Rate beizubehalten. Übrigens: Zwei Länder sind von der WHO-Liste verschwunden: Deutschland, das nach Angaben der CDAF mittlerweile unter 7 % seiner Patienten pro Jahr behandelt, und Katar, das keine neuen Daten liefern konnte.
Nationale Screening-HCV-Kampagnen, wie auf dem „Global Hepatitis Summit“ empfohlen, existieren hierzulande nicht. Allerdings steht Deutschland mit dem Hepatitis-C-Register eine der weltweit wichtigsten Datenquellen über die Therapien der Viruserkrankung zur Verfügung. 2014 gestartet und mit einem Datenpool von mehr als 9 000 Patienten, ist es Zeit für eine Zwischenbilanz, die Sie in dieser Ausgabe lesen können.
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
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