PERSONALIEN
Michael Philippi †: Sanierer mit Weitblick


Erst vor wenigen Wochen hatte Dr. rer. pol. Michael Philippi den Vorsitz der Geschäftsführung in dem Privatklinikkonzern Paracelsus übernommen. Paracelsus war am 1. August durch einen Schweizer Investor vor der Insolvenz gerettet worden. Alle Beteiligten zeigten sich damals froh, Philippi für dieses Amt gewonnen zu haben – hatte er sich doch während seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken AG einen Namen als hervorragender Konzernleiter gemacht. In der Nacht zum 9. September ist Michael Philippi im Alter von 61 Jahren überraschend gestorben.
Der Wirtschaftswissenschaftler trat im Jahr 1995 zunächst als Geschäftsführer des Sana-Krankenhauses Hürth in das Unternehmen ein, in dem er 22 Jahre lang arbeitete. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde er 2008 gewählt. In seine achtjährige Amtszeit fallen hohe Ergebnissteigerungen sowie diverse Klinikzukäufe, unter anderem der Kauf der Städtischen Kliniken Offenbach, die als schwer sanierbar galten. Nach seinem Abschied von Sana im Jahr 2016 erhielt Philippi einen Lehrauftrag für Gesundheitsökonomie an der Apollon Hochschule in Bremen.
In der Branche galt Philippi als Sanierer mit Weitblick, der nicht nur die nächste Rendite vor Augen hatte, sondern der auch frühzeitig die versorgungspolitische Bedeutung des Themas Personal als Grundlage für den medizinischen und ökonomischen Erfolg erkannte. Respekt und Anerkennung hat er sich dabei nicht nur durch seinen beruflichen Erfolg erworben, sondern auch durch seine menschliche und offene Art. Falk Osterloh