

Ein 65-jähriger Landwirt sucht seinen Hausarzt auf. Ihm zeigt er ein Knötchen am Oberrand der rechten Ohrmuschel, das seit mehreren Monaten bestehe. Anfangs hielt er es für einen Mückenstich, aber die Veränderung wolle einfach nicht abheilen. Eigentlich ist es ihm etwas peinlich, mit so einer Lappalie zu kommen, aber mittlerweile ist es so schmerzhaft, dass er auf der Seite nicht mehr schlafen könne. Die Veränderung wird in Lokalanästhesie exzidiert. Nach primärer Wundheilung ist der Patient beschwerdefrei.
Auflösung
Es liegt eine Chondrodermatitis nodularis helicis vor.
Hintergrund
Das Ohrknötchen (Chondrodermatitis nodularis helicis oder Winklersche Krankheit) ist eine Blickdiagnose. Es handelt sich um eine gutartige Knorpelerkrankung. Die Erkrankung wurde erstmals 1915 von dem Schweizer Hautarzt Max Winkler beschrieben.
Therapie
Da als Ursache der Knorpelentzündung ein chronischer Reiz vermutet wird, zum Beispiel durch lokalen Druck während des Schlafs oder Telefoniergewohnheiten, kann bereits eine Polsterung der betroffenen Stelle zu Schmerzlinderung und Abheilung führen. Teilweise ist eine Heilung aber nur durch chirurgische Entfernung des betroffenen Knorpelbereiches möglich.
PD Dr. med. Helene Geddert, Städtisches Klinikum Karlsruhe
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