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Krebsregister: Nur fünf von 18 am Jahresende voll einsatzbereit
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Der flächendeckende Aufbau der klinischen Krebsregister in den Bundesländern verzögert sich. „Obwohl im Vergleich zu 2016 deutliche Fortschritte zu erkennen sind, werden bis Ende dieses Jahres voraussichtlich nur fünf der insgesamt 18 Register voll arbeitsfähig sein“, sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer. Diese fünf Register sind jene für Baden-Württemberg, Berlin/Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz. Ursache für die Verzögerungen sind technische Schwierigkeiten, wie aus einem Gutachten von Prognos für den GKV-Spitzenverband hervorgeht. Es fehlt demnach teilweise aber auch an Personal, um Daten zu Neuerkrankungen zu erfassen. Pfeiffer wies darauf hin, dass in einigen Ländern die gesetzlichen Voraussetzungen für die Krebsregister erst spät geschaffen worden seien. Der GKV-Spitzenverband äußerte sich trotzdem positiv zur Krebserfassung und -berichterstattung in Deutschland. „Auch wenn das eigentliche Ziel – arbeitsfähige Register in allen Bundesländern – leider noch fern ist, stimmt jetzt die Richtung“, sagte Pfeiffer. Die Register müssten die Lücken für den Routinebetrieb nun „engagiert, schnell und konsequent“ schließen. Bereits Ende 2017 ist eine vom Gesetzgeber vorgesehene vierjährige Aufbauphase für die klinischen Krebsregister abgelaufen. Damit dürfen die Krankenkassen klinische Krebsregister eigentlich nur noch finanzieren, wenn sie 43 Prüfkriterien erfüllen und damit sicherstellen können, dass sie voll arbeitsfähig sind. Der Gesetzgeber hatte den Registern aber eine Nachbesserungsfrist bis 31. Dezember 2018 eingeräumt, weil keines der Register den Stichtag 31. Dezember 2017 einhalten konnte. Aktuell wird diskutiert, diese Nachbesserungsfrist um weitere zwölf Monate zu verlängern. Klinische Krebsregister erfassen die Krankheitsverläufe der Patienten. Registriert werden Daten von der Diagnose über einzelne Behandlungsschritte bis hin zu Rezidiven und zum Überleben der Patienten. Mit der regelmäßigen Rückmeldung der Auswertungsergebnisse an die behandelnden Ärzte und Kliniken soll die Krebsbehandlung insgesamt verbessert werden. hil/afp
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