ArchivDeutsches Ärzteblatt18/2019„Zerebraler Herzinfarkt“
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In unserer Notaufnahme wurde eine 64-jährige Patientin, mit einer seit zwei Tagen bestehenden Beinparese rechts (3/5) und psychomotorischer Verlangsamung vorgestellt. Die initiale Bildgebung mithilfe der cranialen Computertomografie (CCT) zeigte einen herzförmigen Infarkt links frontal (Abbildung). Obwohl die Beinparese gut rückläufig war, entwickelte sie in den folgenden Tagen eine ausgeprägte depressive Symptomatik mit Antriebsminderung und Appetitlosigkeit. In den folgenden fünf Monaten nahm sie 13 kg (20 % ihres Körpergewichts) ab, und es bestanden trotz Psychotherapie und einer Behandlung mit Citalopram 20 mg/d weiterhin vermehrte Antriebsminderung, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Die „Post-Stroke Depression“ (PSD) hat eine Inzidenz von bis 31 %, insbesondere nach links anterioren Infarkten, wie auch dieser Fall eines „gebrochenen Herzens“ nach dem Schlaganfall zeigt.

Dr. Olympia Kremmyda, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Michael Strupp, FRCP, FANA, FEAN, Neurologische Klinik,
Ludwig Maximilians Universität München, Olympia.kremmyda@med.uni-muenchen.de

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Zitierweise: Kremmyda O, Strupp M: “Cerebral heartbreak”. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 317. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0317

►Vergrößerte Abbildung und englische Übersetzung unter: www.aerzteblatt.de

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