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Sinusitis: Sekretolyse mit Myrtol-Präparaten


Das Siebbein ist "Belüftungsstraße und Sekret-Transportweg" aus Stirn- und Kieferhöhle. Die NasenNebenhöhlen, außer der Keilbeinhöhle (die selten erkrankt), münden über den Engpass des Infundibulums in die Nasen-Haupthöhle. Das Infundibulum ist ein schmaler Spaltraum, der schnell zuschwellen kann. Das könne auch dann der Fall sein, wenn die Nase durchgängig ist, betonte Milewski. Allein dies könne zur chronischen Sinusitis führen. Feuchtwarme zugeschwollene Schleimhauträume bieten beste Wachstumsbedingungen für anaerobe Bakterien. Atemwegsinfekte bei Kindern - sechs bis zehn pro Jahr - seien in zwei bis fünf Prozent mit einer Sinusitis assoziiert, erinnerte Dr. Oliver Kaschke (Berlin). Diese akuten Rhinosinusitiden heilen in etwa 40 Prozent der Fälle in längstens zwölf Wochen aus, hinterlassen aber bei den übrigen rezidivierende oder permanente Symptome. Auch bei diesen gelingt die Ausheilung meist konservativ, und zwar mit Antibiotika, Antiallergika und Sekretolytika.
Hinweise auf chronische Sinusitis bei Kindern sind Dauerschnupfen und therapierefraktärer Husten. Eine chronische Sinusitis könne durch den Pilz Aspergillus fumigatus unterhalten werden, der bei feuchten Wänden die Tapeten schwärzt, sagte Milewski.
Die Drainage spielt eine wichtige Rolle bei der Ausheilung akuter und chronischer Entzündungen des Respirationstrakts. Pflanzliche Sekretolytika forcieren die Transportrate des "Sekretteppichs" aus Sol- und Gelphase, die wiederum von der Zilienschlagfrequenz und den rheologischen Eigenschaften des Sekrets bestimmt wird. Den transportfördernden Effekt pflanzlicher Sekretolytika hätte man anhand des standardisierten Myrtol-Präparates Gelomyrtol® (ätherisches Öl, oral als Kapsel) durch radioaktive Tracer dokumentieren können, berichtete Prof. Hans Behrbohm (Berlin).
Postoperativ nach Eingriffen aufgrund von Sinusitis-Komplikationen eignen sich zur Regeneration des Mukoziliarapparates pflanzliche Substanzen mit antientzündlichem Effekt und wenig Nebenwirkungen. Gelomyrtol® (Pohl Boskamp) wirke sekretomotorisch, sekretolytisch, expektorierend, spasmolytisch, antiphlogistisch und antiseptisch und sei als integraler Bestandteil adjuvanter postoperativer Therapie zu empfehlen, so Behrbohm anhand einer Anwendungsbeobachtung in Zusammenarbeit mit der HNOUniversitätsklinik der Berliner Charité. Teilnehmer waren 80 Kinder, operiert wegen entzündlicher Erkrankungen der Nasen-Nebenhöhlen. Es zeigte sich eine deutliche Reduktion der Nasenatmungs-Behinderung und postoperativen Schmerzsymptomatik. Experimentell habe man hemmende Effekte des Myrtol-Präparates auf Entzündungsmediatoren (Leukotriene und Prostaglandine) gefunden, berichtete Prof. Manfred Kietzmann (Hannover). Wolfgang Sass
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