MEDIZIN: Der klinische Schnappschuss
Stridor durch gedeckt perforiertes Aortenaneurysma
Stridor from a concealed perforated aortic aneurysm
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Ein 79-jähriger Patient stellte sich mit akuter Dyspnoe und neuem in- und exspiratorischen Stridor in der Notaufnahme vor. Die sechs Monate zuvor ambulant durchgeführten computertomografischen Aufnahmen des Thorax (CT-Thorax) zeigten eine aneurysmatische Aussackung des Aortenbogens mit beginnender Trachealverlagerung. Nach Aussage des Patienten ist darauf hin keine weitere Therapie erfolgt. Wir vermuteten eine Progredienz des Aortenaneurysmas mit Einengung der unteren (intrathorakalen) Atemwege. In der unmittelbar durchgeführten CT-Thorax wurde ein gedeckt perforiertes, insgesamt 9 cm durchmessendes Aneurysma des Arcus aortae mit konsekutiver hochgradiger Verlegung und Kompression der Trachea auf bis zu 3 mm festgestellt. Es erfolgte die kardiochirurgische Verlegung mit kombiniertem Ersatz der Aorta ascendens, des Arcus aortae und der thorakalen Aorta descendens mittels Frozen-Elephant-Trunk-Technik. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unkompliziert, der Patient führte anschließend eine medizinische Rehabilitation durch. Dieser Fall veranschaulicht die Wichtigkeit einer gründlichen Anamnese und präzisen differenzialdiagnostischen Abgrenzung des inspiratorischen Stridors gegenüber dem viel häufigeren exspiratorischen Stridor bei Patienten mit akuten obstruktiven Ventilationsstörungen.
Konstantin H. Tanida, Innere Medizin,
Schön Klinik Hamburg Eilbek, konstantin.tanida@gmail.com
Prof. Dr. med. Götz von Wichert, Innere Medizin,
Schön Klinik Hamburg Eilbek
Univ. Doc. Dr. med. Suad Jaganjac, Radiologie, Schön Klinik Hamburg Eilbek
Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Zitierweise: Tanida KH, von Wichert G, Jaganjac S: Stridor from a concealed perforated aortic aneurysm. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 652. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0652
►Vergrößerte Abbildung und englische Übersetzung unter: www.aerzteblatt.de
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