

Initialer Aktivierungsfehler bei Emerade®-Fertigpens – Allergiker müssen bei der Anwendung von Adrenalin-Fertigpens der Marke Emerade weiterhin mit Problemen rechnen: In einem Rote-Hand-Brief weisen der Zulassungsinhaber Pharma Swiss Česká republika s.r.o. und der Mitvertreiber Dr. Gehard Mann chem.-pharm. Fabrik darauf hin, dass bei einigen der Pens die Nadel bei der Aktivierung nicht aus der Vorrichtung gelöst und somit die Injektion nicht erfolgen konnte.
Der Aktivierungsfehler sei chargenunabhängig und stehe nicht im Zusammenhang mit der Spritzenblockade, vor der bereits im Juni 2018 gewarnt worden war; dieses Problem sei mittlerweile behoben worden. Für die Patienten heißt das, weiterhin 2 Pens mit sich führen zu müssen. Wenn der erste Emerade-Fertigpen nicht aktiviert werden kann, soll umgehend der zweite verwendet werden. Insgesamt werden 3 Versuche empfohlen. Wie häufig Fehler auftrete, sei noch nicht abschätzbar. nec
Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Drug Safety Mail 2019-55
Oxycodon-HCl/Nalaxon-HCI Puren Retardtabletten in der Schmerztherapie – Rund 4–5 Millionen Deutsche leiden unter so starken Schmerzen, dass ihr Leben davon signifikant beeinträchtigt wird. Oxycodon-HCl/Naloxon-HCl Puren Retardtabletten (Puren Pharma) können bei erwachsenen Schmerzpatienten eingesetzt werden, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Beide Wirkstoffe sind affin zu Kappa-, My- und Delta-Opioidrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen, wie etwa dem Darm. Indem Oxycodon an endogene Opioidrezeptoren im Gehirn bindet und Naloxon als reiner Antagonist an allen Opioidrezeptortypen wirkt, entsteht der analgetische Effekt. Durch die Hinzugabe von Naloxon wird der opioidinduzierten Obstipation vorgebeugt. Das zum Erstanbieterprodukt Targin® (Mundipharma) bioäquivalente Präparat eröffnet mit einem Einsparpotenzial von bis zu 58 % eine preisbewusste Option in der Schmerztherapie. sh
Quelle: Pressemitteilung der Puren Pharma GmbH & Co. KG vom 10. Juli 2019
Dupilumab bei Jugendlichen mit atopischer Dermatitis – Die Europäische Kommission hat den monoklonalen Antikörper Dupilumab (Dupixent®, Sanofi Genzyme) für die Behandlung von Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis zugelassen. Dupilumab blockiert die α-Untereinheit des Interleukin-(IL)-4-Rezeptors, die sowohl Teil des IL-4- als auch des IL-13-Rezeptors ist. Beide spielen in der Pathophysiologie entzündlicher Erkrankungen eine Schlüsselrolle.
Die Indikationserweiterung basiert auf Daten des LIBERTY-AD-Programms, das eine Phase-III-Studie und eine offene Verlängerungsstudie mit Jugendlichen beinhaltete. Bei ihnen konnte Dupilumab den Schweregrad der Erkrankung im Rahmen einer 16-wöchigen Behandlung deutlich verbessern. Es erwies sich als gut verträglich und sicher. Es traten keine unerwünschten Ereignisse ein, die nicht aus den Zulassungsstudien bei Erwachsenen bekannt waren. RZ
Quelle: Pressekonferenz „Dupilumab bei Jugendlichen: Erwachsen werden mit atopischer Dermatitis“, Berlin, 23. August 2019; Veranstalter: Sanofi Genzyme
Empagliflozin schützt Niere unabhängig vom HbA1c-Wert – Mit dem SGLT2-Hemmer Empagliflozin lässt sich bei Patienten mit Typ-2-Diabetes das Risiko nicht nur für kardiavaskuläre, sondern auch für harte renale Endpunkte signifikant reduzieren – und dies unabhängig von der Senkung des HbA1c-Werts. In der Studie EMPA-REG-OUTCOME senkte Empagliflozin neben kardialen Endpunkten auch das Risiko für ein Neuauftreten oder eine Verschlechterung einer Niereninsuffizienz im Vergleich zu Placebo signifikant um 39 %. Dieser Effekt war unabhängig von der eingesetzten Dosis (10 mg oder 25 mg), anders als der Effekt auf den HbA1c-Wert.
„Die nephrotektive Wirkung ist also nicht durch die antiglykämische Wirkung bedingt, so wie dies auch für die kardioprotektive Wirkung gilt“, so Prof. Dr. med. Roland Schmieder, Erlangen. Der initiale geringe Abfall der glomerulären Filtrationsrate (eGFR), der unter SGLT-2-Hemmern beobachtet wird, sei kein Grund zur Sorge, betonte Schmieder. Es handle sich um einen physiologischen hämodynamischen Effekt, da der afferente Widerstand unverändert bleibe, während der efferente Widerstand abnehme. Langfristig verbessere sich die Nierenfunktion. AB
Quelle: Pressekonferenz „Typ-2-Diabetes als Multiorganerkrankung: Übergreifende Therapieoptionen und neue Daten zu Empagliflozin“, Barcelona, 16. September 2019; Veranstalter: Boehringer Ingelheim/Lilly
Individuelle Therapie mit Myalepta® bei Lipodystrophie – Mit der Einführung des subkutan zu applizierendem rekombinanten humanen Leptin-Analogons Metreleptin (Myalepta, Aegerion) im November 2018 steht die erste kausale Therapie der Lipodystrophie zur Verfügung. Metreleptin wird ergänzend zu einer Diät eingesetzt, um die Folgen des Leptinmangels bei Patienten mit Lipodystrophie zu behandeln. Es kommt zu einer Normalisierung des Hormonhaushalts mit günstigem Effekt auf den Glukose- und Fettstoffwechsel und einer Reduktion des Risikos für Folgeerkrankungen.
Ergänzend zu der bisherigen Dosierung von 11,3 mg sind seit 15. Mai 2019 auch 3-mg- und 5,8-mg-Dosen verfügbar. Da das Präparat Körpergewichtsadaptiert verabreicht wird, erleichtert dies die Behandlung erheblich. Auch Dosisanpassungen, die im Therapieverlauf notwendig werden können, können so einfacher vorgenommen werden und stellen einen individuell abstimmbaren Therapieplan sicher. bf
Quelle: Symposium „Unersättlicher Hunger und kein Fett unter der Haut – Was ist das?“ anlässlich des DGKJ-Kongresses, München, 14. September 2019; Veranstalter: Aegerion Pharmaceuticals