ArchivDeutsches Ärzteblatt43/2019Impfcheck: Neue Kampagne in Nordrhein-Westfalen

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Impfcheck: Neue Kampagne in Nordrhein-Westfalen

Hillienhof, Arne

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Fast die Hälfte der an Masern Erkrankten sind junge Erwachsene. Foto: Lars Koch/stock.adobe.com
Fast die Hälfte der an Masern Erkrankten sind junge Erwachsene. Foto: Lars Koch/stock.adobe.com

Eine neue Kampagne soll in Nordrhein-Westfalen (NRW) Bürger dazu motivieren, ihren Impfstatus überprüfen zu lassen. Die Aktion wird von der Landesregierung in NRW sowie den beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) des Bundeslandes getragen. Rund 22 000 Arztpraxen im Land erhalten im Rahmen der Kampagne „Impfcheck NRW – Jetzt Impfschutz prüfen!“ Plakate und Postkarten zur Ansprache der Patienten.

„Noch immer lassen sich zu viele Menschen nicht gegen Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Masern, Mumps und Röteln impfen. Sie sind nicht unbedingt gegen das Impfen an sich, aber sie unterschätzen die Gefährlichkeit der vermeintlichen Kinderkrankheiten und versäumen, einen Impftermin zu vereinbaren“, erklärte NRWs Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zum Kampagnenstart. Deswegen sei es wichtig, die Impfraten zu steigern, so der Minister.

„Wer geimpft ist, kann die Viren auch nicht mehr an andere übertragen – das betrifft sowohl die saisonale Grippeimpfung als auch die immens wichtige Impfung gegen die Masern“, sagte Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. Die Poster in den Praxisräumen sollen das Arzt-Patienten-Gespräch zum Thema Impfungen anregen.

„Viele Todesfälle wären vermeidbar, wenn sich genug Bürger, vor allem Kinder, Senioren und immungeschwächte Menschen, gegen Grippe impfen lassen würden“, erinnerte Volker Schrage, Allgemeinmediziner und zweiter Vorsitzender der KV Westfalen-Lippe.

Laut dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium sind fast die Hälfte der an Masern Erkrankten junge Erwachsene. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für die nach 1970 Geborenen, die Impfung nachzuholen, wenn im Impfpass keine oder nur eine Masernimpfung aus der Kindheit vermerkt ist oder der Impfstatus unklar ist.

Die Kommission empfiehlt zudem die Influenzaimpfung für alle Personen ab 60 Jahre. Derzeit lässt sich jedoch nur circa ein Drittel der Personen in dieser Altersgruppe gegen die Influenza impfen. hil

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