PERSONALIEN
Frank G. Holz: Deutscher Netzhautspezialist ist Euretina-Präsident


Vor noch gut einem Dutzend Jahren war die Augenheilkunde weitgehend machtlos gegen die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), die häufigste Erblindungsursache im Seniorenalter. Die Einführung der Injektion eines hemmenden Medikamentes in den Glaskörper des Auges (intravitreale VEGF-Inhibition), hat die Therapie der neovaskulären Form der AMD – und bald darauf weiterer Leiden, wie dem diabetischen Makulaödem und von Gefäßverschlüssen der Netzhaut – revolutioniert und mit ihr die Augenheilkunde. Heute sind diese Injektionen klinisch-praktischer Alltag in der augenärztlichen Therapie.
Angetrieben wurde diese Entwicklung entscheidend durch große Studien, für die Prof. Dr. med. Frank G. Holz, seit 2003 Direktor der Universitätsaugenklinik Bonn, in verantwortlicher Position tätig war. Holz (57), der auch Gründer und Leiter des Priority-Programms „Altersabhängige Makuladegeneration“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist, wurde jetzt von der Fachgesellschaft Euretina (European Society of Retina Specialists) für eine zweijährige Amtszeit zu deren Präsidenten gewählt.
Die Mitglieder der Gesellschaft, die derzeit den weltweit größten Kongress für Netzhautspezialisten ausrichtet, will weitere Indikationen für therapeutische Innovationen erforschen – darunter die Retinopathie der Frühgeborenen und die Netzhautmanifestationen der Kurzsichtigkeit, jener Fehlsichtigkeit, deren Prävalenz vor allem in asiatischen Ländern und hier besonders unter jungen Leuten längst endemische Ausmaße angenommen hat. Ronald D. Gerste
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