BRIEFE
E-Health-Anwendungen: Digitalisierung kritisch betrachten


Prof. Eichenberg will uns zwischen den Zeilen vermitteln, dass die Zukunft in der weiteren Digitalisierung der Gesundheitsversorgung liegt. Niemand würde bezweifeln, dass Literatur bei psychischen Problemen durchaus hilfreich sein kann, aber genauso wenig würde niemand ernsthaft postulieren, dass Lektüre Behandlung ersetzen kann. Die Autorin tut das. Nachdem sie ständig Artikel schreibt, um digitalen Produkten zu mehr Akzeptanz zu verhelfen, würde man sich doch sehr wünschen, dass sie uns verrät, wer die Forschungsaufträge, an denen sie arbeitet, finanziert. Hinter Digitalisierung – auch im Gesundheitsbereich – stecken ja handfeste wirtschaftliche Interessen. Wir Kassenbehandler haben gerade sehr schlechte Erfahrungen mit der Einführung von Telematik in unseren Praxen gemacht, zu der wir unter Strafe (Honorarkürzung bei Nichtumsetzung) gezwungen wurden, obwohl wir hierdurch unsere Schweigepflicht verletzen, da Daten im Internet vor Datendiebstahl nicht geschützt werden können. Neben den sicherlich interessanten Möglichkeiten der Information und Vernetzung, die das Internet bietet, ist der Datenschutz einer der Hauptgründe dafür, die Digitalisierung im Gesundheitswesen sehr kritisch zu betrachten.
Dipl.-Psych. Ulrike Atlas-Kotzamanidis, 60322 Frankfurt
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