ArchivDeutsches Ärzteblatt48/2019Homöopathie: Grüne übergeben Entscheidung an Fachkommission

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Homöopathie: Grüne übergeben Entscheidung an Fachkommission

Gießelmann, Kathrin

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An der Homöopathie scheiden sich die Geister. Foto: picture alliance/imageBROKER
An der Homöopathie scheiden sich die Geister. Foto: picture alliance/imageBROKER

Eine Fachkommission unter Beteiligung des Bundesvorstands soll sich bei den Grünen mit dem Thema Homöopathie befassen. Das beschloss die Partei kürzlich auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Bielefeld, wie Tim Niclas Demisch (Grüne) dem Deutschen Ärzteblatt bestätigte. Die Delegierten nahmen damit einen Kompromissantrag an. Hintergrund ist, dass Uneinigkeit innerhalb der Mitglieder bei der Homöopathie herrscht. Die Fachkommission soll die Weichen dafür stellen, die Fragestellungen ergebnisoffen zu behandeln und ein zukunftsfähiges gesundheitspolitisches Konzept für das grüne Grundsatzprogramm zu erarbeiten. Die noch zu bildende Kommission soll sich im nächsten Jahr aber nicht nur mit der Homöopathie, sondern auch grundsätzlicher mit aktuellen Fragen um die Gesundheitspolitik und die Komplementärmedizin befassen. Die Debatte ins Rollen gebracht hatte der Anti-Homöopathie-Antrag des Berliner Studenten Demisch. Mit einer Gruppe mehrerer Basismitglieder hatte er gefordert, die Sonderrechte der Homöopathie durch das Arzneimittelgesetz, das fünfte Sozialgesetzbuch und weitere Rechtsvorschriften zu beenden oder zumindest kritisch zu überdenken. Es gab zugleich allerdings Anträge, die sich für die Homöopathie stark gemacht hatten. Am Ende einigten sich die Grünen auf den Kompromissantrag. Demisch betonte, dass man die Problematik der gesetzlichen Förderung von homöopathischen und anderen pseudomedizinischen Behandlungsmethoden nur gemeinsam mit allen Parteien lösen könne. gie

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