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Arbeitsbuch für Netze: Ab in die Zukunft


Die 52seitige Broschüre richtet sich an diejenigen, die ein Netz gründen oder weiterentwikkeln wollen. "Den Ärztenetzen sollen keine Strukturen übergestülpt werden. Gleichzeitig besteht aber die Notwendigkeit, verbindliche Mindeststandards zu entwickeln - insbesondere für Netze, die einen Versorgungsauftrag eventuell mit Budgetverantwortung anstreben", heißt es in der Präambel.
Das Buch besteht aus Arbeitsblättern mit Fragen, die Ärzte klären sollten, wenn sie in die Vernetzung einsteigen: Was ist die Motivation für die Gründung? Wie soll der Geschäfts- und Finanzierungsplan aussehen? Welches Angebotsprofil wird das Netz haben? Welche Entscheidungsstrukturen soll es geben?
Für die KVen und die KBV ist das Arbeitsbuch nur ein erstes sichtbares Element ihrer Unterstützung. Weitere Arbeitsblätter und Beratungsangebote sollen folgen - manches vermutlich etwas "unsichtbarer". Schließlich will man den gesetzlichen Krankenkassen nicht sein gesamtes Wissen offenbaren.
Die Vernetzung hatte in der Ärzteschaft von Anfang an Befürworter und Gegner. So bestehen unverändert ernste Bedenken, dass ambulant tätige Ärzte in Netzen von den Krankenkassen über den Tisch gezogen werden oder sich auf Kosten von Kollegen in Einzelpraxen verbessern. Doch in den Kassenärztlichen Vereinigungen will man die Entwicklung der Netze pragmatisch begleiten.
Für den Fall, dass eine KV eher ablehnend auf Netzpläne reagiert, können sich die Ärzte vorbereiten. Eine Frage im Arbeitsbuch lautet nämlich: "Mit welchen Widerständen innerhalb der KV rechnen Sie, und wie können Sie diese überwinden?" Sabine Rieser
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