ArchivDeutsches Ärzteblatt8/2020Schmerztherapie: Wie sich Opioide einsparen lassen

MEDIZINREPORT

Schmerztherapie: Wie sich Opioide einsparen lassen

Schenk, Maren

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In Deutschland gibt es keine Opioidepidemie wie in den USA. Dennoch sind Experten alarmiert und bemüht, diese Analgetikagruppe nur streng indiziert zu verordnen und Risikofaktoren für einen Missbrauch zu definieren. Vor allem postoperativ lassen sich Opioide reduzieren.

Foto: Sherry Young/stock.adobe.com
Foto: Sherry Young/stock.adobe.com

Opioide sind in den USA so verbreitet und haben zu so vielen Todesfällen durch Überdosierungen geführt, dass man inzwischen von einer regelrechten Opioidepidemie spricht. Eine solche ist laut aktuellem Drogen- und Suchtbericht 2019 derzeit in Deutschland nicht zu befürchten (1). Die aktualisierte S3-Leitlinie „Langzeitanwendung von Opioiden bei nicht tumorbedingten Schmerzen“ (LONTS) stellt ebenfalls fest (2): „Es gibt keine Hinweise auf eine Opioidepidemie in Deutschland.“ Aus dem Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) lässt sich ebenfalls schließen, „dass in Deutschland keine Opioidepidemie vergleichbar der in den USA vorliegt“ (3).

Auch die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) sieht „keine Entwicklungen wie in den USA zur Schmerzmittelsucht – insbesondere durch Opioide“ (4). Die Zahl der Drogentoten steige nicht und liege weit unter denen der USA (Kasten). Außerdem ist die Verordnungspraxis eine andere: Im Gegensatz zu den USA unterliegen hierzulande fast alle opioidhaltigen Substanzen wegen ihres Abhängigkeits- und Missbrauchspotenzials dem restriktiven Betäubungsmittelgesetz. Ausgenommen sind nur einige schwach wirksame Opioide.

In Deutschland sind Verordnungszahlen von 2009 bis 2016 zwar um insgesamt 9 % gestiegen. Seit 2016 stagnieren die Gesamtverordnungen von opioidhaltigen Analgetika jedoch (2). „Nach aktuellen Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung waren von 2008 bis 2017 keine dramatischen Zuwächse von Verschreibungen von opioidhaltigen Schmerzmitteln wie in den USA zu beobachten“, erklärt Prof. Dr. med. Gerd Glaeske, Gesundheitswissenschaftler an der Universität Bremen. „Seit 2012 werden Tagesdosierungsmengen von Opioiden verordnet, die für eine ganzjährige Therapie von rund einer Million Menschen ausreichend wären.“

Opioide bei Nichttumorschmerz

Daten zur Abhängigkeit von Opioid-Verordnungen sind rar. Schmerztherapeuten gehen davon aus, dass nur rund 1–3 %, schätzungsweise 30 000 bis 40 000 Patienten, einen problematischen und abhängigkeitsgefährdenden Gebrauch entwickeln, erklärt Glaeske. Bei diesen Zahlen fehlen jene, die sich wegen ihrer bestehenden Abhängigkeit Opioide auf illegalem Weg (über Dealer, gefälschte Rezepte oder durch den Einkauf im Internet bei dubiosen Anbietern) beschaffen, so Glaeske. ESA-Daten von 2015, bei denen zwischen opioidhaltigen und nichtopioidhaltigen Analgetika unterschieden wurde, schätzten die Prävalenz einer Gebrauchsstörung durch Opioidanalgetika nach DSM-V auf 1 % (5).

Die strengen Kontrollen und Auflagen bei der Verordnung solcher starker Schmerzmittel scheinen im Sinne einer Prävention gegen Missbrauch und Abhängigkeit wirksam zu sein. Dennoch sollten die Erfahrungen aus den USA zur Vorsicht bei Verordnungen von stark wirkenden Schmerzmitteln mahnen, sagt Glaeske.

Unstrittig ist: Opioide sind Standardmedikation bei starken Tumorschmerzen, vor allem in der Palliativsituation. Sie werden zudem nach Operationen eingesetzt und immer öfter bei chronischen Nichttumorschmerzen (2, 6).

Wichtig bei der Beurteilung der Risiken von Opiatverschreibungen ist nicht nur die Quantität, sondern auch die Frage, welche Patienten sie erhalten. Leider differenzieren die meisten Studien Nicht nach den Indikationen Tumor- bzw. Nichttumorschmerzen. Wo dies geschieht, zeigt sich, dass Verschreibungen wegen nicht-tumorbedingten Schmerzen überwiegen. Aus einer Versichertenstichprobe der AOK Hessen/KV Hessen geht hervor, dass Opiode zu 72 % (2000) bzw. zu 75 % (2010) bei Nichttumorschmerzen eingesetzt werden (7).

Auch nach Daten der Barmer GEK erhielten Patienten mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen im Jahr 2010 etwa drei Viertel aller verschriebenen Opioide, und dies teilweise sogar trotz Kontraindikationen (6). Während die kurzfristige Gabe von Opioiden bei einigen chronischen Nichttumorschmerzen in jüngeren Leitlinien empfohlen wird, bleibt die Langzeitopioidtherapie bei chronischen Nichttumorschmerzen umstritten – weil sie bei vielen dieser Schmerzen nicht wirken, weil sie Nebenwirkungen haben und zu Fehlgebrauch, Missbrauch oder Abhängigkeit führen können.

Wegen der Opioidepidemie in den USA haben 24 Fachgesellschaften unter Leitung der DGSS die S3-Leitlinie LONTS aktualisiert. Sie soll helfen, den möglichen Nutzen und die Risiken der Langzeitanwendung opiodhaltiger Medikamente bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen wie chronischen Rücken- und Nervenschmerzen nach aktuellem Wissensstand zu bewerten.

Indikation zur Langzeittherapie

„Die Deutsche Schmerzgesellschaft war in ihren Leitlinien schon immer sehr kritisch bei den Indikationen der Langzeitanwendung von Opioiden bei Nichttumorschmerzen“, erklärt Prof. Dr. med. Winfried Häuser, Koordinator der Leitlinie. „Bei dieser Aktualisierung haben wir mögliche Indikationen noch weiter eingeengt“, sagt der Oberarzt der Inneren Medizin 1 des Klinikums Saarbrücken und außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.

Dies erklärt die ganz andere Entwicklung in den USA: „Ärzte dort haben Opioide jahrelang wie Smarties unters Volk verstreut – sie hatten keine Leitlinie. Als wir die erste Version unserer LONTS-Leitlinie 2009 herausgebracht haben, gab es noch keine entsprechende Leitlinie in den USA.“

Chronische Schmerzen haben zahlreiche Ursachen. „Bei vielen Schmerzen handelt es sich um ein Mischbild. Die Frage ist dann: Welche Komponente führt?“, so Häuser. Je eindeutiger Gewebe- oder Nervenschäden vorliegen, umso eher können Opioide wirken – „sowohl nach der Datenlage als auch nach der klinischen Erfahrung“. Je höher indes der Anteil psychischer Faktoren am Schmerzgeschehen, umso weniger wahrscheinlich wirken Opioide.

Auch dadurch seien die Probleme in den USA und Kanada entstanden: Hochdosierte Opioide werden dort häufig – obwohl nicht indiziert – wegen chronischer Schmerzen bei psychischen Störungen wie posttraumatischer Belastungsstörung verschrieben. Oft folgt missbräuchliches Verwenden, viele sterben daran. „In der deutschen Leitlinie steht dagegen schon immer, dass man diese Patienten nicht mit Opioiden behandeln soll“, erklärt der Schmerzspezialist.

Er sieht allerdings ein anderes Problem auf uns zukommen: „In den USA sagen nun viele, man solle Opioide zur Schmerztherapie gar nicht mehr geben.“ Dies würde bedeuten, dass Patienten mit einem echten Bedarf – wie Tumorpatienten – unterversorgt wären. „Die USA haben auch erheblichen Einfluss auf die WHO und der Aktualisierung ihrer Leitlinien.“

Prädiktoren für Abhängigkeit

Eine Langzeit-Opioidtherapie (LTOT) wird meist definiert als tägliche oder fast tägliche Einnahme von Opioiden über mindestens 90 Tage. Diese Langzeitverordnungen (mind. 3 zusammenhängende Quartale) von opioidhaltigen Analgetika für Patienten mit nichttumorbedingten Schmerzen in Deutschland haben seit 2012 nicht zugenommen (2). Allerdings gibt es wenige Daten zur Prävalenz der LTOT und dem Missbrauch dieser Substanzen in Europa außer Skandinavien. Ein Review nennt geschätzte Prävalenzraten von missbräuchlicher Verwendung verordneter Opioide zwischen unter 1 % und 81 % (8).

Häuser und seine Kollegen haben auf Grundlage von Krankenkassen-Daten mögliche Prädiktoren für LTOT und Fehlgebrauch/Missbrauch ermittelt.

Für eine erste Studie verwendeten sie Daten von 870 000 Patienten der Barmer GEK aus dem Jahr 2012 (9). 1,3% der Versicherten erhielten demnach eine Langzeitverordnung von Opioiden. Die mittlere Tagesdosis entsprach 58 mg Morphin-Äquivalenten, 15,5 % der Langzeitanwender erhielten allerdings mehr als 100 mg Äquivalente. Die Hochdosistherapie war mit jüngerem Alter, männlichem Geschlecht, bestimmten Diagnosen (chronische Schmerzen, somatoforme Schmerzstörung und Depression) sowie der Verschreibung von Antikonvulsiva assoziiert. Ein regelrechter Missbrauch war mit jüngerem Alter, den Diagnosen somatoforme Schmerzstörung und Depression sowie der Verschreibung von Beruhigungsmitteln assoziiert. Als Missbrauch galten stationäre Aufenthalte mit den Diagnosen Missbrauch, Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen und/oder Vergiftungen mit narkotischen Substanzen. Die gepoolten 1-Jahres-Prävalenzraten für Missbrauch von verordneten Opioiden bei chronischen Nichttumorschmerzen betrug in dieser Studie 0,56 %.

Die zweite Studie nutzte anonymisierte Routinedaten des Jahres 2014 von über 4 Millionen Versicherten von 69 deutschen gesetzlichen Krankenkassen (10). 4,3 % der Versicherten erhielten mindestens eine ambulante Opioidverordnung. Die Prävalenz der LTOT wegen chronischer Nichttumorschmerzen war 0,8 %. 9,9 % dieser Versicherten erhielten eine Hochdosis-LTOT mit > 120 mg Morphin-Äquivalenten. Die 1-Jahres-Prävalenz von Krankenhausaufenthalten mit Diagnosen von psychischen und Verhaltensstörungen wegen Alkohol, Opioiden, Tranquilizern und multiplem Substanzgebrauch und Vergiftungen durch Betäubungsmittel lag bei 1,75 % der Versicherten mit LTOT. Diese Diagnosen, die auf Missbrauch oder Abhängigkeit von verordneten Opioiden hindeuten, waren stark assoziiert mit der Verordnung von Tranquilizern, mäßig mit depressiven Störungen und leicht mit somatoformen Schmerzstörungen und Hochdosis-LTOT. Die Ergebnisse der beiden Studien beruhen auf Abrechnungsdaten der Kassen und nicht auf standardisierten Interviews, was eine Unter- oder Überschätzung der missbräuchlichen Verwendung nicht ausschließt.

Jüngere, psycholabile Männer

Insgesamt gibt es, so die Forscher um Häuser, immer Belege dafür, dass jene mit dem höchsten Risiko für ungünstige Krankheitsverläufe, nämlich Patienten mit psychischen Störungen, in Industrieländern eine LTOT erhalten. Ihr Fazit lautet: Missbrauch und Abhängigkeit von verordneten Opioiden sind zwar selten, aber klinisch relevante Themen in Deutschland – allerdings scheint das Ausmaß deutlich geringer als in den USA oder Kanada zu sein. Opioide bleiben eine wichtige medikamentöse Therapieoption im Rahmen einer Mehrkomponentenbehandlung einiger chronischer Nicht-tumorschmerzen. Sorgfältige Patientenselektion und kontinuierliche Evaluation während einer LTOT sind jedoch nötig, um Missbrauch bzw. Abhängigkeit zu verhindern.

Missbrauchgefährdete Patienten seien jüngere Männer mit einem hohen Anteil an psychischen Faktoren in der Schmerzentstehung und -aufrechterhaltung – also exakt jene, die laut Leitlinie keine Opioide bekommen sollten. „Diese beiden Studien unterstreichen die Empfehlung der Leitlinie, die gleichzeitige Verschreibung von Opioiden und Tranquilizern zu vermeiden und Patienten mit depressiver und somatoformer Schmerzstörung sorgfältig auszuwählen und zu überwachen“, so Häuser. Von einer Hochdosisopioidtherapie rät die Leitlinie bei Nichttumorschmerzen meist ab.

Häuser betont, dass man bei vielen chronischen Schmerzsymptomen nicht mit Opioiden beginnen sollte, sondern etwa bei neuropathischen Schmerzen mit Antikonvulsiva oder Antidepressiva. Opiode seien zudem für chronische nichttumorbedingte Schmerzsymptome niemals das Mittel der Wahl. Zuerst sollten nichtmedikamentöse Therapien ausgeschöpft werden. Bei schweren chronischen Schmerzen gilt die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie als Goldstandard (11). „Aber man muss die Opioiddiskussion im Kontext sehen, welche Therapiealternativen wir haben“, sagt Häuser.

Für viele chronische Schmerzen gebe es keine guten oder nur vergleichbar schlechte evidenzbasierte Alternativen. So nähmen viele Patienten mit chronischen Rückenschmerzen dauerhaft nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) mit den entsprechenden relevanten Risiken. „Unsere medikamentösen Alternativen sind nicht unproblematisch.“ Allerdings: Nicht jeder Patient mit chronischen Rückenschmerzen benötigt Medikamente. Bei vielen hilft spezielle Physio- und Schmerzpsychotherapie.

Das Problem: „Alles wird in den einen Topf ‚chronischer Rückenschmerz‘ geworfen – Personen mit Muskelverspannungen und Stress, aber auch ältere Patienten mit mehreren Wirbelsäulenfrakturen oder chronische Entzündungen, bei denen der psychische Anteil geringer ist.“ Bei Arthroseschmerz könne zwar ein Gelenkersatz helfen. Aber bei Inoperabilität können Opioide indiziert sein. Auch bei Multimorbidität seien oft Opioide die einzigen Medikamente, für die klinische Studien vorliegen.

Laut Leitlinie sollte erst einmal ein Therapieversuch über maximal 12 Wochen erfolgen. Der sollte nur fortgesetzt werden, wenn damit der Schmerz ausreichend gelindert und die Funktion im Alltag verbessert wird. Außerdem sollte Verträglichkeit gewährleistet sein, andernfalls sei die Therapie zu beenden (2),

Wie man Dauertherapie beendet

Ob die 1 % Langzeittherapien bei Nichttumorschmerzen gerechtfertigt sind, lasse sich nur im Einzelfall prüfen, wie Häuser betont. Im Klinikum Saarbrücken beenden er und seine Kollegen jedenfalls viele LTOT. Auch hier bietet die aktualisierte Leitlinie Hilfestellung. Dort werden auch Diagnose und Therapie von Missbrauch und Abhängigkeit von den wegen medizinischer Indikation verordneten Opioiden ausführlich erläutert – in Abstimmung mit der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. zur Medikamentenabhängigkeit.

Der Delta-Opioid- Rezeptor aus zwei Kristallstrukturen (hier in Blau und Orange; Morphin in Gelb) wurde unlängst von Bonner Forschern entschlüsselt. Damit konnte gezeigt werden, welche Teile des Rezeptors für die Bindung verantwortlich sind. Foto:© Grafik: Katya Kadyshevskaya/University of Southern California
Der Delta-Opioid- Rezeptor aus zwei Kristallstrukturen (hier in Blau und Orange; Morphin in Gelb) wurde unlängst von Bonner Forschern entschlüsselt. Damit konnte gezeigt werden, welche Teile des Rezeptors für die Bindung verantwortlich sind. Foto:© Grafik: Katya Kadyshevskaya/University of Southern California

Probleme können auch bei Langzeittherapien mit anderen zentralwirksamen Medikamenten – wie Antidepressiva und Beruhigungsmitteln – auftreten. „Je mehr zentral wirksame Substanzen ein Patient bekommt, desto höher sei das Risiko für Atemdepressionen und anderen Problemen, vor allem bei älteren Patienten“, warnt Häuser.

Lässt sich dies in den Praxisalltag umsetzen? Für den Schmerzmediziner Dr. med. Oliver Emrich, ehemaliger Vize-Präsident der DGS, sind Opioide ein wichtiger Teil von Schmerztherapien – aber nicht der einzige. Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Anästhesiologie leitet eine fachübergreifende Praxis für Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Geriatrie, Suchtmedizin und spezielle Schmerztherapie in Ludwigshafen am Rhein.

Hier werden circa 900 bis 1 000 Patienten pro Quartal mit Opioiden behandelt. 90 % von ihnen haben Nichttumorschmerzen, 10 % Tumorschmerzen, vor allem in der Palliativsituation. „Aber rund 40 bis 50 % der Patienten mit chronischem Nichttumorschmerz erhalten bei uns keine Opioide“, so Emrich. Das sind Patienten mit Kopfschmerzen, Fibromyalgie und rheumatischen oder somatoformen Schmerzen, bei denen Opioide nicht indiziert sind.

„Wir können aber bei vielen chronischen Schmerzerkrankungen ohne Opioide nur schwer auskommen“, räumt Emrich ein. Dazu zählen manche Rückenschmerzen, starke neuropathische Schmerzen nach Herpes zoster oder diabetischer Polyneuropathie – wenn Standardbehandlungen fehlschlagen. Er kennt viele Patienten, die über Jahrzehnte Opioide einnehmen und davon anhaltend profitieren.

Allerdings müsse man diese Langzeittherapien immer wieder hinterfragen (12). Ärzte sind hierzulande verpflichtet, Verlaufsdokumentationen anzulegen. Dadurch habe man eine deutlich bessere Kontrolle über seine Patienten als beispielsweise in den USA. „Wenn Opioide allerdings mehr nützen als schaden, dann muss man kein schlechtes Gewissen haben, sie zu verschreiben“, so sein Fazit.

Um es erst gar nicht bis zur Opioidsucht kommen zu lassen, gilt es, Opioide möglichst sparsam und evidenzbasiert einzusetzen. Dazu zählt vor allem, so frühzeitig wie möglich Schmerzen multimodal und interdisziplinär zu behandeln. Eine relevante Möglichkeit, den Einsatz von Opioiden zu reduzieren, ist die Einbeziehung der Schmerzpsychologie. Sie steuert die zentrale Schmerzverarbeitung an, um so Schmerzen zu lindern.

Empathie statt Schmerzmittel

PD Dr. Regine Klinger erläuterte auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim, wie Empathie hierfür eingesetzt werden kann. Die Psychologische Leiterin des Bereiches Schmerzpsychologie und Schmerzmedizin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erklärte Empathie so: „Ich weiß, was du fühlst – ich fühle, was du fühlst.“ So lasse sich eine positive Behandlungserwartung aufbauen und damit das Schmerzerleben sowohl bei Patienten mit chronischen als auch mit postoperativen Schmerzen beeinflussen.

Ob ein Patient einen Schmerz kennt oder nicht, ob er ihn erwartet oder nicht, ob er sich mit dem Schmerz sicher aufgehoben fühlt – all das spielt eine Rolle beim Schmerzerleben. Es kann über zentrale, absteigende Nervenbahnen reguliert und gehemmt werden, sodass es zu einer „wahren“ Schmerzreduktion kommt. Dies mache sich die psychologische Schmerzbehandlung zunutze. „Schmerz ist durch psychische Faktoren beeinflussbar, er ist plastisch“, betonte Klinger.

Wenn man Schmerzmedikamente einsetze, solle man bedenken, dass sich die eigentliche Wirkung aus zwei Komponenten zusammensetzt: einer pharmakologischen und einer psychologischen. Klinger bezeichnete letztere als den analgetischen Placeboeffekt – das Add-on für Schmerzmedikamente.

„Studien vor allem aus der Placeboforschung haben gezeigt, dass Worte die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen“, sagte Klinger. Sie stellte eine eigene Studie mit Patienten vor, die unter chronischen Rückenschmerzen litten. Eine Gruppe von Patienten wurde informiert, dass sie eine neue hoch effektive Opioidlösung erhalten – tatsächlich erhielten sie nur Kochsalzlösung. Die Patienten mit der vermeintlichen Opioid-Tinktur erlebten eine signifikante Reduktion ihrer Rückenschmerzen im Vergleich zur Gruppe, die über die Placebotherapie informiert waren (13).

In einer weiteren Studie erzielte die Schein-Opioid-Infusion sogar eine höhere Schmerzreduktion als Verum-Opioide, die anderen Studien zufolge 30 bis 67 % beträgt (14, 15). „Nur durch Worte und Kochsalz konnte eine 53,9-prozentige Schmerzverringerung erreicht werden – also eine Placebowirksamkeit nur durch Betitelung“, betonte Klinger. Ihr Fazit: Es ist notwendig, die Behandlungserwartungen von Patienten positiv zu beeinflussen und dieses Vorgehen in das klinische Schmerzmanagement zu integrieren.

Durch Empathie kann Vertrauen, eine positive Behandlungserwartung und damit Zuversicht bei den Patienten aufgebaut werden. Das hat signifikanten Einfluss auf das Schmerzerleben und die postoperative Erholung. Dadurch erreiche man bessere Effekte als mit der medikamentösen Akutschmerzbehandlung, betonte Klinger.

Wichtig ist die prä- und postoperative Informationsvermittlung an Patienten, etwa über den Verlauf und den Umgang mit postoperativ auftretenden Schmerzen. Außerdem sollten sie Alternativen zu Opiattherapie kennenlernen, mit denen sie selbst etwas gegen Schmerzen tun können. Bei der Patientenaufklärung könnte die in einem DFG-Projekt speziell entwickelte Applikation zur „Open-Pain-Medication“ (Offene Medikamentengabe) helfen. Damit wird die Schmerzlinderung für Patienten sichtbar gemacht – mithilfe von Schmerzprognosekurven.

Cave Katastrophisierung

Für Klinger haben diese Beobachtungen klinische Konsequenzen: Wichtig in der postoperativen Akutschmerzbehandlung sind Empathie und der Aufbau von Vertrauen, Hoffnung und positiven Erwartungen – sowohl vonseiten der Pflegekräfte als auch der Ärzte. Ängste, Hoffnungslosigkeit und negative Erwartungen sollten dagegen vermieden werden. Positive Erfahrungen und Erwartungen bezüglich der Schmerzmittel müssen (re)aktiviert werden, Katastrophierungstendenzen empathisch umgelenkt werden.

Klinger gab hierfür konkrete Tipps: „Vermeiden Sie eine negative Atmosphäre durch Hektik und Stress-Mimik. Stellen Sie eine angenehme empathische Behandlungsatmosphäre her durch die richtige Wahl der Worte, Mimik, Empathie und das Ausstrahlen von Ruhe. Zeigen Sie auch Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis – auch das beeinflusst die Patienten.“

Allerdings sei der wesentliche Faktor die Zeit, wenn man Empathie herstellen wolle. Was, so kritisierte Klinger, nütze es, die Empathieeffekte zu kennen, wenn man nicht die Zeit habe, Empathie umzusetzen? Dies sei ein großes Konfliktfeld in Kliniken, betonte die Forscherin: „Wir sollten aber darauf hinarbeiten, dass dafür Zeit zur Verfügung gestellt wird.“ Maren Schenk

Literatur im Internet:
www.aerzteblatt.de/lit0820
oder über QR-Code.

Opioidabhängige und Drogentote in Deutschland

  • 166 000 Menschen sind hierzulande Opioid-abhängig (Schätzung aus 2016). Zu den Opioiden zählen illegale Substanzen (z. B. Heroin) und Medikamente (z. B. Fentanyl, Methadon).
  • Die (geschätzte) Zahl derer, die Opioide mit hohem Mortalitätsrisiko konsumieren, hat sich in den letzten 20 Jahren kaum geändert.
  • In Deutschland sind Heroin und illegal erworbene Substitutionsmittel die vorherrschend konsumierten synthetischen Opioide.
  • Todesfälle durch Opioid-Überdosis pro 100 000 Einwohner: 0,6 bis <1,2 (geschätzt, altersstandardisiert)

Quellen: 1, 2, 16, 23, 24, 25

Opioidepidemie in den USA: Eine Chronologie

Die Opiodkrise oder -epidemie in den USA lässt sich in mehreren Schritten nachvollziehen:

Ab den 1980er-Jahren wurde Schmerz verstärkt als ein Problem wahrgenommen, das adäquat behandelt werden sollte – und 1995 lancierte die American Pain Society eine Kampagne, die Schmerz als eines der „5. Vitalzeichen“ festlegte, das ähnlich wie Blutdruck beobachtet und nötigenfalls behandelt werden sollte.

Seit den 1990er-Jahren verschrieben Ärzte in den USA massenhaft und leichtfertig opioidhaltige Schmerzmittel auch gegen chronische Nichttumorschmerzen. Diese Praxis wurde auch beeinflusst von Pharmafirmen, die ihre Produkte als geeignet für jede Art sowie jede Intensität von Schmerzen und als weniger abhängig machend als ältere Produkte vermarkteten.

Eines der am aggressivsten beworbenen Schmerzmittel war das Oxycodon, welches das Unternehmen Purdue Pharma der Familie Sackler in den USA

Drogentote in Deutschland
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Drogentote in Deutschland
1996 als OxyContin ® auf den Markt gebracht hatte. Oxycodon flutet extrem schnell an. Das machte es unter Abhängigen beliebt und führte auch rasch zu einer Abhängigkeit unter Schmerzpatienten. Durch massive Lobbyarbeit hat die Firma zu dessen weiter Verbreitung beigetragen. Die Zahl der Todesfälle durch eine Überdosis von opioidhaltigen Analgetika nahm stark zu. Inzwischen wurde das Unternehmen zu mehreren Strafzahlungen verurteilt und hat Ende 2019 Insolvenz beantragt.

Als die Verordnungen wegen der öffentlichen Diskussionen in den USA eingeschränkt wurden, stieg der illegale Gebrauch von Heroin als Ersatzdroge ab etwa 2010: Heroin war billiger, potenter und in vielen Fällen auch leichter erhältlich als die opioidhaltigen Analgetika. Ungefähr ab dem Jahr 2013 kam Fentanyl auf den Schwarzmärkten ins Spiel und viele Dealer streckten Heroin mit Fentanyl – es ist billiger, aber potenter und damit gefährlicher. Die Zahl der Süchtigen und Todesfälle stieg weiter an.

Quellen: 1, 16, 17, 18, 19, 20

Zahlen und Fakten zur Opioid-Epidemie in den USA

  • 700 000 Menschen starben zwischen 1977 und 2017 in den USA an einer Überdosis Drogen, davon über 70 200 allein im Jahr 2017 (1999: 4 000 Tote, 2010: 16 000 Tote, 2016: über 63 600 Tote).
  • Von diesen standen 67,8 % im Zusammenhang mit Opioidmissbrauch; absolut waren es 46 600, das entspricht ca. 130 Toten am Tag (2017).
  • Für das Jahr 2016 ließ sich nachweisen, dass bei rund 40 % der Todesfälle verschriebene Opioide eine Rolle spielten.
  • 2016 lag die Zahl der Amerikaner mit einem auf Opioidverschreibungen zurückgehenden Substanzmissbrauch bei 11,5 Mio. – im Vergleich zu etwa 1 Mio. Heroinkonsumierenden.
  • Todesfälle durch Opioid-Überdosis pro 100 000 Einwohner: ≥ 10 (geschätzt, altersstandardisiert)

Quellen: 1, 21, 22, 23, 25

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Drogentote in Deutschland
Grafik 1
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