ArchivDeutsches Ärzteblatt12/2020Onlinepetition: Medizinische Versorgung von Kindern verbessern

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Onlinepetition: Medizinische Versorgung von Kindern verbessern

Osterloh, Falk

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Mehr als 60 000 Menschen haben die Onlinepetition der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) gezeichnet, mit der die Politik aufgefordert wird, die medizinische und pflegerische Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu verbessern. Damit hat die Petition das Quorum von 50 000 Stimmen erreicht, das eine öffentliche Beratung im Petitionsausschuss des Bundestages ermöglicht.

Das große Echo der Aktion sei für ihn nicht überraschend, erklärte Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz. „Eltern erleben es in Deutschland täglich, dass sie keine Kinder- und Jugendarztpraxis für ihr Kind finden und nicht selten wochenlang warten müssen. Schwer kranke Kinder können nicht stationär aufgenommen werden, weil alle Betten bereits belegt sind“, kritisierte der DAJK-Generalsekretär. Diese unhaltbaren Zustände seien Folge einer verfehlten Politik von Bund und Ländern, bei der es unter massivem wirtschaftlichen Druck uninteressant geworden sei, Kinder und Jugendliche medizinisch zu versorgen. Huppertz fordert, die Ausbildung von Kinderkrankenpflegekräften und die Weiterbildung von Kinder- und Jugendärzten sowie von Kinder- und Jugendpsychiatern zu fördern. Auch die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen müsse durch entsprechende Umplanung gesichert werden. „Es ist eben teurer, ein Kind stationär zu behandeln als einen Erwachsenen“, erklärte Huppertz. Die Politik müsse schnellstmöglich umsteuern. fos

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