ArchivDeutsches Ärzteblatt12/2020Krankenhäuser: Schweine-Zyklen
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Nach 30 Jahren klinischer Erfahrung, zuletzt als Klinikdirektor einer geriatrischen Abteilung in einem Großkrankenhaus sowie 20 Jahren Erfahrung mit der zunehmenden Ökonomisierung und dem DRG-System kann ich Ihre Einschätzung nur unterstützen. ... Ein Aspekt, der vielfältig nicht bedacht wird, ist, dass die Krankenhäuser wichtige Ausbildungsstätten sind. Dies trifft nicht nur auf die Studierenden zu, sondern in ganz erheblichem Maße auch auf die Fachärzte. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man die flächendeckende Versorgung, nicht nur, was die Fachärzte, sondern was die Allgemeinärzte angelangt, verbessern will, ohne die Ausbildungsstätten, die hierzu auch notwendig sind, zu unterstützen. Nach meiner Einschätzung sieht man das besonders eklatant im Bereich Kinder- und Jugendmedizin. Hier konnte man von Anfang an keine auskömmliche Finanzierung der stationären Medizin erreichen und hat durch diese Vorgehensweise und die forcierte Schließung der stationären Behandlungsmöglichkeiten auch die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten erheblich geschmälert. Erzeugen wir nach der übertriebenen Reduktion der Studienplätze nach der Wiedervereinigung jetzt mutwillig einen weiteren „Schweine-Zyklus“ im Bereich ärztlicher Weiterbildung?

Dr. med. Heinrich Burkhardt, 68167 Mannheim

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