

Die Medizinstudierenden des privaten Online-Medizinstudiengangs mit Sitz in Malta können nicht mit einer automatischen Anerkennung ihres Masterabschlusses innerhalb der Europäischen Union und einer Ärztlichen Approbation in Deutschland rechnen.
Der Masterabschluss des privaten Online-Medizinstudiengangs EDU der Digital Educa-tion Holdings (DEH) in Malta fällt nicht unter die automatische Berufsanerkennung innerhalb der Europäischen Union (EU) gemäß der EU-Richtlinie. Er führt daher auch nicht zur Approbation als Arzt oder Ärztin in Deutschland. Dies stellte nach detaillierter Prüfung der Fakten die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) im Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK) fest.
Der EU-Richtlinie zufolge setze eine automatische Berufsanerkennung innerhalb der EU voraus, dass das Humanmedizinstudium „an einer Universität oder unter der Aufsicht einer Universität“ erfolge. Die EDU sei jedoch in Malta nicht als „university“, sondern lediglich als „higher education institution“ lizensiert worden, also eine Stufe tiefer, erklärte die ZAB gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt Medizin studieren. Allein deshalb würde der Masterabschluss in Malta nicht als ärztliche Qualifikation anerkannt werden. Darüber hinaus wäre die ärztliche Ausbildung mit dem Master nicht vollständig abgeschlossen, da in Malta im Anschluss an das Medizinstudium ein praktischer Dienst absolviert werden müsse, zu dem EDU-Studierende jedoch nicht zugelassen würden.
Mit dieser Klarstellung durch die ZAB bestätigen sich jetzt die Befürchtungen der Bundesärztekammer (BÄK) und der Deutschen Hochschulmedizin. Sie wiesen bereits Ende 2018 gemeinsam darauf hin, dass noch viele Fragen zur Ausgestaltung dieser Form des Medizinstudiums offen seien und empfahlen jungen Leuten, die sich für ein Medizinstudium interessieren, dieses Angebot „sorgfältig auf seine Tragfähigkeit und vor allem auf die Ermöglichung des angestrebten Studienziels zu prüfen“. „Unsere Sorgen, die die Rechtssicherheit dieses Online-Studiengangs in Malta betreffen, haben sich durch die Bewertung der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen der KMK bestätigt“, sagte jetzt Frank Wissing, Generalsekretär des MFT. „Ein Medizinstudium, dessen theoretische Ausbildung ausschließlich online erfolgt, bietet keine ausreichende Vorbereitung auf die Praxis – zumal auch die rechtlichen Rahmenbedingen nicht gegeben sind.“
Dennoch starteten vor gut einem Jahr die ersten deutschen Medizinstudierenden ihr privates Online-Medizinstudium mit praktischen Unterrichtsmodulen innerhalb des Helios-Konzerns. Die Kosten betragen etwa 20000 Euro jährlich. ■
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.