ArchivMedizin studieren1/2020Wie verlief Ihr erster invasiver Eingriff?

Studium: Die Frage

Wie verlief Ihr erster invasiver Eingriff?

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Motivation

Foto: privat
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Anna Finger
Medizinstudentin, Hartmannbund Berlin

Während meines Pflegepraktikums folgte ich einem dermatologischen Konsil und nahm an einem Eingriff teil. Dabei durfte ich selbst unter Anleitung ein Hämangiom entfernen. Zunächst war ich furchtbar aufgeregt. Aber die ärztlichen Kollegen haben mich so gut ermutigt und unterstützt, dass alles wunderbar klappte. Für Anfängerinnen und Anfänger ist solch eine Unterstützung sehr wichtig. Mich hat sie gerade in der Phase des Pflegepraktikums enorm motiviert.

Blutspritzer

Foto: privat
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PD Dr. med. Frank Theisen
Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie, Fulda

Im Rahmen einer Famulatur in Wien musste ich in einem gefüllten Patientensaal eine Blutentnahme machen. Zum Stauen gab‘s nur einen Gummischlauch, das war zunächst auch kein Problem. Doch dann lies sich der Gummischlauch nicht mehr lösen. Er klebte förmlich am Arm der adipösen Patientin und ich wurde nervös. Schließlich rutschte mir die Nadel heraus und das Blut spritzte etwas. „Was machen’s denn?“, schrie die Patientin und alle guckten. Es war mir furchtbar peinlich! Den restlichen Tag klapperte ich sämtliche Sanitätsgeschäfte in Wien ab auf der Suche nach einem ordentlichen Stauschlauch. Einen Gummischlauch benutzte ich nie wieder.

Blindstich

Foto: privat
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Dr. med. Birgit Neumeyer
BAD Gesundheitsvorsorge, Frankfurt/Main

Als ich während meiner Weiterbildung in der Inneren Medizin Nachtdienst auf der Intensivstation hatte, erlitt ein Patient eine Myokardtamponade. Die Herzklinik, die ich anrief, konnte ihn nicht übernehmen. Ich müsse selbst ran, hieß es. Da es damals weder Google noch YouTube-Erklärvideos gab, suchte ich in den Lehrbüchern nach der richtigen Vorgehensweise und stach exakt nach der gefundenen Anleitung. Glücklicherweise mit Erfolg! Die Aufregung bei dem Eingriff ist mir aber bis heute in Erinnerung.

Verknotung

Foto: privat
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Prof. Dr. med. Thomas Wobrock
Chefarzt Psychiatrie, Groß-Umstadt

Während der Weiterbildung im Fach Neurologie führte ich auch zerebrale Angiografien durch. Gerade an dem Tag, als der neuroradiologisch versierte Oberarzt nicht anwesend war, „verknotete“ sich der Katheter. Trotz des Stresses versuchte ich Ruhe zu bewahren, beruhigte den Patienten und holte mir Hilfe bei einem erfahrenen Angiologen, der den Knoten mit einem Führungsdraht löste. Auch heute in der Psychiatrie denke ich, dass sich so mancher Knoten nur löst, wenn wir uns gegenseitig unterstützen.

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