Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS

Die in der Originalarbeit von Pedersen et al. (1) angegebene Referenz zur kardiovaskulären Schädlichkeit erhöhter Triglyceride belegt eindeutig, dass das Risiko für den Myokardinfarkt mit steigenden Triglyceridwerten hochsignifikant ansteigt. Im Vergleich zu Triglyceridwerten unter 1 mmol/L (89 mg/dL) steigt bei Hypertriglyceridämie die Hazard Ratio für den Myokardinfarkt auf 1,6 (Triglyceridwerte 1,00–1,99 mmol/L), 2,2 (2,00–2,99 mmol/L), 3,2 (3,00–3,99 mmol/lL, 2,8 (4,00–4,99 mmol/L) und 3,5 (≥ 5,00 mmol/L) an (1). Die Bedeutung von Triglceriden für das kardiovaskuläre Risiko wurde von zahlreichen weiteren Studien, die in unserem Artikel (2) aufgeführt sind, gezeigt. Auch die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) weist entsprechend dieser Datenlage (Tabelle 10 in der Leitlinie) auf das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei Hypertriglyceridämie hin (3). Die Darstellung der Europäischen Empfehlung zur Behandlung von Dyslipidämien (4) nimmt zurecht im Artikel einen breiten Raum ein, da diese die momentane Evidenz sehr gut zusammenfasst. Aber sowohl in den Europäischen Empfehlungen als auch in unserem Artikel (2) wird klargestellt, dass bei Hypertriglyceridämie für Fibrate in Kombination mit Statinen keine Evidenz, die durch eine randomisierte Studie belegt ist, für eine kardiovaskuläre Risikoreduktion vorliegt. Ebenso diskutieren wir (4) die Problematik der Vergleichssubstanz (Mineralöl) in der REDUCE-IT Studie.

Unsere Arbeit (2) trägt den momentanen Kenntnisstand zur Hypertriglyceridämie zusammen. Wir sind daher überzeugt, mit diesem Beitrag einer möglichen Überdiagnostik oder -therapie entgegenzuwirken.

DOI: 10.3238/arztebl.2020.0224b

Prof. Dr. med. Klaus G. Parhofer

Medizinische Klinik 4

Klinikum der Universität München

klaus.parhofer@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. med. Ulrich Laufs

Klinik und Poliklinik für Kardiologie

Universitätsklinikum Leipzig

Interessenkonflikt

Prof. Parhofer erhielt Vortragshonorare, Honorare für Beratertätigkeit (Advisory Board), für seine Data Monitoring Commitee(DMC)-Tätigkeit und/oder Forschungsunterstützung von folgenden Unternehmen: Aegerion, Akcea, Amarin, Amgen, Amryt, Berlin-Chemie, Boehringer-Ingelheim, Daiichi Sankyo, MSD, Novartis, Pfizer, Regeneron und Sanofi.

Prof. Laufs bekam Honorare für Vorträge oder Beratung von folgenden Unternehmen: Amgen, Boehringer-Ingelheim, Daiichi Sankyo, Novartis, Pfizer, Sanofi und Servier.

1.
Pedersen SB, Langsted A, Nordestgaard BG: Nonfasting mild-to-moderate hypertriglyceridemia and risk of acute pancreatitis. JAMA Intern Med 2016; 176: 1834–42 CrossRef MEDLINE
2.
Parhofer KG, Laufs U: The diagnosis and treatment of hypertriglyceridemia. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 825–32 VOLLTEXT
3.
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. www.awmf.org/leitlinien/ detail/ll/053–024.html​ (last accessed on 15 February 2020).
4.
Mach F, Baigent C, Catapano AL, et al.: 2019 ESC/EAS guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk. Eur Heart J 2020; 41: 111–88 CrossRef MEDLINE
1.Pedersen SB, Langsted A, Nordestgaard BG: Nonfasting mild-to-moderate hypertriglyceridemia and risk of acute pancreatitis. JAMA Intern Med 2016; 176: 1834–42 CrossRef MEDLINE
2.Parhofer KG, Laufs U: The diagnosis and treatment of hypertriglyceridemia. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 825–32 VOLLTEXT
3.Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. www.awmf.org/leitlinien/ detail/ll/053–024.html​ (last accessed on 15 February 2020).
4.Mach F, Baigent C, Catapano AL, et al.: 2019 ESC/EAS guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk. Eur Heart J 2020; 41: 111–88 CrossRef MEDLINE

Fachgebiet

Der klinische Schnappschuss

Stellenangebote