PERSONALIEN
Fritz Beske †: Arzt, Politiker und Wissenschaftler


Prof. Dr. med. Fritz Beske war im deutschen Gesundheitswesen eine Institution. Als Arzt, Politiker und Wissenschaftler hat er die gesundheitspolitischen Entwicklungen über fast sechs Dekaden analysiert und geprägt. Zuletzt machte er sich als Leiter des Instituts für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) in Kiel einen Namen, wo er über 100 Studien zum Gesundheitssystem publizierte. Fritz Beske starb am 26. März im Alter von 97 Jahren.
Beske begann 1946 mit 23 Jahren sein Medizinstudium in Kiel, das er 1951 abschloss, bevor er sich zum Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen weiterbildete. 1958 wechselte er zunächst in die schleswig-holsteinische Landespolitik, später arbeitete er im europäischen Büro der Weltgesundheitsorganisation. Zurück in Kiel war er von 1971 bis 1981 als Staatssekretär im Sozialministerium tätig. 1975 gründete er das IGSF, das er bis 2013 leitete. Im Jahr 1976 wurde Beske mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, 2008 mit der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft.
Hauptthema seiner Arbeit war die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Krankenversicherung bei begrenzten Mitteln. Mit konkreten Handlungsempfehlungen setzte er sich dabei unter anderem für eine sinnvolle Überarbeitung des Leistungskatalogs sowie für eine unabhängige Selbstverwaltung ein. Von seinen Wegbegleitern wurden stets seine umfassende Sachkenntnis, seine klaren Positionen, seine Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit geschätzt. Falk Osterloh
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