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COVID-19: Plattform koordiniert Desinfektionsmittelversorgung
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Die deutsche Pharma- und Chemie-Industrie bündelt in der Coronakrise ihre Kräfte zur Versorgung der Gesundheitsbranche mit Desinfektionsmitteln. Über einen digitalen Marktplatz soll vor allem die Hilfe für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen bundesweit koordiniert werden, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) heute in Frankfurt mitteilte.
Die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ soll schrittweise freigeschaltet werden. Damit sollten Lieferketten unterstützt, Kontakte zwischen den Akteuren erleichtert und Informationen gebündelt werden. Um den rasant gestiegenen Bedarf im Gesundheitssystem decken zu können, werden laut VCI Produktion, Abfüllung, Konfektion und Verteilung fertiger Desinfektionsmittel oder einzelner Rohstoffkomponenten durch die Unternehmen aufeinander abgestimmt. Die als vorübergehende Lösung gedachte Plattform solle dabei „nur so weit wie nötig in das Marktgeschehen und etablierte Lieferketten“ eingreifen. Eine Qualitätssicherung soll darüber hinaus gewährleisten, dass die Desinfektionsmittel nur in die richtigen Hände kommen.
Es werde alles dafür getan, „Kerneinrichtungen des Gesundheitssystems in ganz Deutschland mit Desinfektionsmitteln zu versorgen, und zwar flächendeckend und ohne gewinnorientierte Überlegungen“, erklärte der neue VCI-Präsident Christian Kullmann. Dies habe man auch Gesundheitsminister Jens Spahn zugesagt. Hinter der Initiative stehen sowohl große Unternehmen als auch mittelständische Firmen, die wöchentlich mehrere tausend Tonnen der benötigten Chemikalien sowie Gebinde für ihren Transport liefern. Der Chemie-Riese BASF etwa liefert gratis Desinfektionsmittel an Krankenhäuser und Arztpraxen im Rhein-Neckar-Gebiet. Zudem stellt der Kosmetik-Konzern Beiersdorf Desinfektionsmittel her und der Chemiekonzern Dow liefert Ethanol für Hygienemittel. EB/kk