BRIEFE
COVID-19-Therapie: Cortison-Stoßtherapie


In mehreren Artikeln des Deutschen Ärzteblattes der letzten Wochen wurde vor der Anwendung von Cortison bei der Behandlung von Covid-19-Patienten gewarnt. Wir behandeln seit dem 1.3.2020 schwere beatmungspflichtige Verläufe und es ist im interdisziplinären Team folgendes Behandlungskonzept entstanden:
Zunächst antivirale Therapie (Hydroxychloroquin, Azithromycin, Zink, Vitamin C), dann nach individuellem Verlauf, etwa nach einer Woche Bronchiallavage zur Prüfung der Viruslast. Bei negativem Virusnachweis (und ohne begleitende bakterielle Infektion) umgehend Cortison-Stoßtherapie (z. B. für 3 Tage 500 mg/Tag Methylprednisolon). Wie Wu et al. beobachteten wir hierunter eine deutliche klinische Verbesserung und denken, dass die Entstehung der späten fibrotischen Lungenveränderungen durch diese frühe immunsuppressive Therapie verhindert werden kann.
Dr. med. Michael Schütz, 93133 Burglengenfeld
Literatur beim Verfasser
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