ArchivDeutsches Ärzteblatt18/2020Koronarstentthrombosen – Prädiktoren und Prävention
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Hintergrund: Stentthrombosen (STs) stellen eine gefürchtete Komplikation nach Stentimplantation dar und gehen mit einer Mortalität zwischen 5 und 45 % einher. Die Entstehungsmechanismen von STs sind komplex. Angesichts ihrer Tragweite sollte jeder Arzt über ein Basiswissen verfügen. Diese Arbeit stellt Risikofaktoren für die Entstehung von STs dar und gibt einen Einblick in innovative Behandlungskonzepte.

Methode: Es wurde eine selektive Literaturrecherche in PubMed durchgeführt. Dabei wurden aktuelle internationale Leitlinien und Fachempfehlungen berücksichtigt.

Ergebnisse: Die Weiterentwicklung koronarer Stents sowie das Implementieren moderner Implantationstechniken inklusive Einführung einer begleitenden dualen antithrombozytären Therapie (DAPT) reduzierten das Auftreten von STs signifikant. Patientenabhängige Risikofaktoren ebenso wie prozedurale Aspekte erhöhen das Risiko für STs. Unabhängige Risikofaktoren für STs sind dabei eine vorzeitige Unterbrechung der DAPT (Hazard Ratio [HR] 26,8; 95-%-Konfidenzintervall [KI]: [8,4; 85,4]; p < 0,0001), maligne Erkrankungen (Odds Ratio [OR]: 17,45; [4,67; 65,26]; p < 0,0001) und Diabetes mellitus (OR: 3,14; [1,33; 7,45]; p = 0,0093). Verglichen mit angiografisch gesteuerten Prozeduren senkte der Einsatz intrakoronarer Bildgebungsverfahren bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom die Raten an STs (0,6 % versus 1,2 %; p = 0,005). Hierbei werden eine Vielzahl an koronaren Befunden detektiert, welche mit der Entstehung von STs assoziiert sind. Gegenmaßnahmen, wie das Nachdehnen eines Stents oder ein Verlängern der DAPT können dabei der Entstehung von STs vorbeugen.

Schlussfolgerung: Da die Pathophysiologie von STs multifaktoriell ist, stellt die Forschung in diesem Bereich eine herausfordernde Aufgabe dar. Ob der systematische Einsatz bildgebender Methoden die Inzidenz an STs reduzieren kann, muss anhand prospektiver klinischer Studien nachgewiesen werden.

LNSLNS

Mehr als 300 000 perkutane Koronarinterventionen (PCIs) werden jährlich in Deutschland durchgeführt, weltweit beläuft sich die Anzahl an Prozeduren auf über fünf Millionen (e1). Die PCI stellt damit einen der am häufigsten durchgeführten Eingriffe der modernen Medizin dar. Auch wenn selten Komplikationen auftreten, haben einige von ihnen dennoch eine erhebliche Auswirkung auf das Behandlungsergebnis der Patienten. Unter Berücksichtigung der hohen Anzahl an Prozeduren stellen Stentthrombosen (STs) ein potenziell lebensbedrohliches und fatales Ereignis nach einer PCI dar (e2) und gehen mit einer Mortalität zwischen 5 und 45 % sowie einer Rezidivrate von 15 bis 20 % nach fünf Jahren einher (1, 2, 3). Die Einteilung von STs erfolgt anhand der Definition des Academic Research Consortium (ARC) und berücksichtigt neben der verstrichenen Zeit nach Stentimplantation die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von STs (4) (Tabelle 1). Eine Metaanalyse (5) zeigte dabei Raten an definitiven, wahrscheinlichen oder möglichen STs von 2,4 % (95-%-Konfidenzintervall [KI]: 2,0 %; 2,9 %) mit einer Nachbeobachtung über einen medianen Zeitraum von 22 Monaten auf. Lemesle et al. (3) berichteten, dass sehr späte (mehr als 12 Monate nach Stentimplantation; Tabelle 1) STs für 20 % der Myokardinfarkte (MIs) bei 2 816 Patienten mit vorausgegangener Stentimplantation verantwortlich waren. 59 % der Patienten mit einem MI aufgrund einer sehr späten ST präsentierten sich dabei unter dem klinischen Erscheinungsbild eines ST-Strecken-Hebungsinfarktes („ST-segment elevation myocardial infarction“, STEMI).

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Tabelle 1
Klinische Einteilung der Stentthrombosen (STs) anhand der Kriterien des Academic Research Consortium (ARC) und nach (4, 5)

Die Mechanismen, die der Entstehung einer ST zugrunde liegen sind multifaktoriell und erfordern eine dezidierte Risikostratifizierung (e3). Sowohl patientenbezogene Eigenschaften als auch Merkmale der zu behandelnden Läsion einschließlich prozeduraler Aspekte beeinflussen das Auftreten von STs ebenso wie mechanische Effekte und der vorzeitige Abbruch einer antithrombotischen Therapie (6). Für das Risiko einer ST spielt außerdem die Art des implantierten Stents eine wichtige Rolle. In der vorliegenden Arbeit wird die Historie koronarer Stents im Zusammenhang mit der Entstehung von STs beschrieben.

Methoden

Es wurde eine selektive Literaturrecherche in PubMed durchgeführt und dabei aktuelle internationale Leitlinien und Fachempfehlungen berücksichtigt. Die verwendeten Suchkriterien und Suchbegriffe sind im Kasten wiedergegeben.

Literaturrecherche
Kasten
Literaturrecherche

Stenttechnologien und Risiken der Stentthrombose

Sigwart und Puel beschrieben 1987 erstmals den Einsatz eines selbst-expandierenden „bare metal“-Stents (BMS) im Rahmen eines notfallmäßigen Gefäßverschlusses während einer Ballonangioplastie (e4). Aufgrund verbesserter angiografischer und klinischer Ergebnisse im Vergleich zur alleinigen Ballonangioplastie galt der Einsatz von BMS lange als bevorzugte Behandlungsmethode, führte jedoch zu erhöhten Raten an In-Stent-Thrombosen von bis zu 30 % (7). Das Weiterentwickeln von Implantationstechniken und die Einführung der dualen antithrombozytären Therapie (DAPT) reduzierten das Risiko für Thrombosen. Sowohl Schömig et al. als auch Leon et al. zeigten eine signifikante Reduktion an STs unter Einsatz einer DAPT nach BMS-Implantation auf (p = 0,005) (8, 9). Eine Stentthrombose entstand bei 16 Patienten (2,9 %) nach der Gabe von Aspirin und bei 15 Patienten (2,7 %) nach der Gabe von Aspirin und Warfarin. Nach der Verordnung einer DAPT bestehend aus Aspirin und Ticlopidin wiesen drei Patienten (0,5 %) eine ST auf.

Der erste „drug eluting“-Stent (DES) wurde im Jahr 1999 von J. Eduardo Sousa implantiert (e5). Die damalige Neuentwicklung sollte das Auftreten von Restenosen (7) und anderen Komplikationen nach der Implantation von BMS reduzieren, gingen jedoch zunächst mit einem erneuten Anstieg an STs einher (e6). Das kontrollierte Freisetzen antiproliferativer Wirkstoffe führte zu einer deutlichen Reduktion an In-Stent-Restenosen (e7). Der gewünschte Effekt hatte dabei jedoch eine verzögerte Einheilung des Stents in die Gefäßwand und ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer späten ST zur Folge (e7). DES der zweiten Generation wurden anschließend mit weniger toxischen antiproliferativen Medikamenten, biokompatibleren Polymerbeschichtungen und dünneren Stentstreben aus modernen Metalllegierungen ausgestattet. Im Vergleich zu älteren DES führten alle diese Weiterentwicklungen zu einem reduzierten Risiko für das Auftreten später und sehr später STs. Die COMPARE-Studie (10) ergab eine signifikante Reduktion an definitiven und wahrscheinlichen STs 12 Monate nach der Implantation von 3 % auf 0,7 %, wenn von Paclitaxel- auf Everolimus-freisetzende Stents umgestellt wurde (p = 0,002). Auch die Entwicklung abbaubarer Polymerbeschichtungen, die temporär auf der Stentoberfläche verbleiben, wurde als vielversprechende Strategie vorgestellt (e8). An Daten zur Implantation neuer DES mit dünnen Stentstreben und abbaubaren Polymeren, die über einen längeren Zeitraum erhoben wurden, mangelt es jedoch. Im Jahr 2012 wurden vollständig resorbierbare Gefäßstützen (Bioresorbierbare Scaffolds, BRS) eingeführt, welche die langfristigen Auswirkungen des Metallimplantats verringern sollten. Nach dem Einsetzen des ABSORB-Scaffolds zeigten sich im Vergleich zu einem Everolimus-freisetzenden DES erhöhte Raten an Scaffold-Thrombosen (11). Metaanalysen untermauerten die Ergebnisse mit einer 2-Jahres Inzidenz an Thrombosen von 2,3 % im Vergleich zu 0,7 % STs nach der Implantation von Everolimus-freisetzenden DES (12). Aufgrund des negativen Resultats wurde das Scaffold bis zur Marktrücknahme im Jahr 2017 in der Praxis fortan nicht mehr eingesetzt. Aktuelle Studien zum Einsatz von BRS der neuen Generation finden ein verbessertes Sicherheitsprofil während eines Beobachtungszeitraums von 12 Monaten sowie stabile angiografische Parameter zwischen 6 und 12 Monaten nach Implantation (e9). Aufgrund der geringen Anzahl an eingeschlossenen Patienten und fehlender Daten über einen längeren Zeitraum gilt dabei jedoch eine limitierte Aussagekraft (e9).

Medikamentöse Therapie zur Reduktion von Stentthrombosen

Duale Antiplättchentherapie

Das Schlüsselelement zur Prävention von Stentthrombosen liegt in der Verschreibung einer dualen Antiplättchentherapie (DAPT) nach PCI (7). Ein unplanmäßiges Unterbrechen der Therapie stellt einen führenden Risikofaktor für die Entstehung von STs dar (13). Für Patienten mit stabiler Angina pectoris empfehlen die Leitlinien zur chronischen koronaren Herzkrankheit (14) eine Dauer der DAPT von 6 Monaten nach PCI. Weisen Patienten ein hohes Risiko für lebensbedrohliche Blutungen auf, kann angesichts des geringen Risikos für STs nach 1–3 Monaten eine kürzere Dauer der DAPT in Erwägung gezogen werden. Bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom („acute coronary syndrome“, ACS) wird eine Therapiedauer von 12 Monaten angeraten; bei hohem Blutungsrisiko kann auch hier eine kürzere Dauer von 6 Monaten verordnet werden (15). Muss die DAPT bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko zur Reduktion von hämorrhagischen Komplikationen vorzeitig beendet werden, scheint diese Beendigung nach der Implantation von DES der neuen Generation sicherer zu sein als nach der eines BMS (16).

Demgegenüber können Patienten nach der Implantation von DES der ersten Generation von einer verlängerten Therapiedauer profitieren, ebenso wie Patienten mit komplexen koronaren Läsionen. Hier kann eine Behandlungsdauer von mehr als 12 Monaten erwogen werden (17, 18). Insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Blutungs- und niedrigem Ischämierisiko kann eine kürzere Therapiedauer in Betracht gezogen werden. Eine Metaanalyse unter Einschluss von Patienten mit ACS zeigte, dass im Vergleich zur 12-monatigen DAPT eine kürzere Behandlungsdauer mit einer vergleichbaren Anzahl an ischämischen Ereignissen und einer reduzierten Anzahl an Blutungsereignissen assoziiert war (19). Patienten mit einer Mehrgefäßerkrankung nach ACS sind hingegen einem erhöhten ischämischen Risiko ausgesetzt und können von einer verlängerten DAPT profitieren (e10). Zur Evaluation der optimalen Therapie empfehlen die Leitlinien zur dualen Antiplättchentherapie (15, 20) eine Bewertung des individuellen Blutungs- und Ischämierisikos (e11). Dafür stehen verschiedene Risikobewertungssysteme wie der PRECISE-DAPT-Score zur Verfügung (21).

Prädiktoren der Stentthrombose

Eine Vielzahl an Risikofaktoren sind mit dem Auftreten von STs assoziiert. Tabelle 2 fasst solche Faktoren patientenbezogen für das Auftreten von frühen und späten STs zusammen. Der stärkste Prädiktor für das Entstehen früher Stentthrombosen stellt der vorzeitige Abbruch der DAPT in den ersten 30 Tagen nach Stentimplantation dar (7, 22). Eine prospektive Studie (2), die 2 229 Patienten nach Einsetzen eines DES betrachtete, zeigte erhöhte Raten an subakuten (Hazard Ratio [HR]: 161,17; [26,03; 997,94], p < 0,001) und späten STs (HR: 57,13; [14,84; 219,96], p < 0,001), nachdem die DAPT frühzeitig abgebrochen wurde. Van Werkum et al. (23) demonstrierten, dass auch prozedurale Aspekte als Risikofaktoren für STs bedacht werden sollten. Späte STs korrelieren in hohem Ausmaß mit der Präsenz maligner Erkrankungen (Odds Ratio [OR]: 17,45; [4,67; 65,26]; p < 0,0001) sowie einem Diabetes mellitus (OR: 3,14; [1,33; 7,45]; p = 0,0093). Eine linksventrikuläre Auswurffraktion von unter  30 % stellt einen potenten Risikofaktor für frühe STs dar (OR: 2,71; [1,61; 4,57]; p = 0,0002) (7, 23). Unter Zuhilfenahme intrakoronarer Bildgebungstechniken können zudem eine Vielzahl an Befunden erhoben werden, die mit einem erhöhten Risiko für STs einhergehen (Abbildung 1): Eine Malapposition der Stentstreben sowie Diskontinuitäten und Brüche der implantierten Stents führen zu einer Änderung der Fließeigenschaften und beeinflussen das lokale Ausmaß der Blutviskosität (e12).

Prädiktoren einer Stentthrombose: ausgewählte Befunde in der optischen Kohärenztomografie
Abbildung 1
Prädiktoren einer Stentthrombose: ausgewählte Befunde in der optischen Kohärenztomografie
Risikofaktoren für die Entstehung von Stentthrombosen (STs)
Tabelle 2
Risikofaktoren für die Entstehung von Stentthrombosen (STs)

Ein vermehrtes Auftreten von sehr späten STs (24, 25) nach Implantation von DES der ersten Generation führten zu einer Modifikation der Metalllegierung, der Geometrie, der freigesetzten Medikamente sowie der Polymerbeschichtung. Eine Metaanalyse fand hierbei eine signifikante Reduktion an STs nach der Implantation moderner DES im Vergleich zu BMS und DES der ersten Generation (26). Auch die Dicke der Stentstreben hat einen Einfluss auf das Risiko für die Entstehung von STs. Die SORT OUT VII-Studie (27) verglich einen Sirolimus-eluierenden Stent (60 μm dicke Stentstreben) mit einem Biolimus-eluierenden Stent (120 μm dicke Stentstreben) und demonstrierte niedrigere Raten an definitiven STs unter dem Einsatz der dünneren Streben (0,4 % versus 1,2 %; p = 0,034). Die aktuellen Leitlinien zur Myokardrevaskularisation (28) empfehlen daher ausschließlich DES der neuen Generation zu verwenden.

Prävention durch moderne intrakoronare Bildgebungstechniken

Die Angiografie der Koronararterien gilt als bildgebendes Standardverfahren in der Diagnostik und Therapie koronarer Pathologien. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz moderner intravaskulärer Bildgebungstechniken einen individuellen Behandlungsansatz und wirkt sich nachhaltig auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse einschließlich einer ST aus. Eine Metaanalyse (29) mit 17 882 inkludierten Patienten verglich bildgebende Untersuchungsmethoden mit rein angiografisch gesteuerten PCIs: Erstere führte zu einer signifikanten Reduktion an Myokardinfarkten (OR: 0,72; [0,52; 0,93] sowie erneuten Zielgefäß-Revaskularisationen (OR: 0,74; [0,58; 0,90]) und STs (OR: 0,42; [0,20; 0,72]). Bei Patienten mit ACS reduzierte der Einsatz intrakoronarer Bildgebungsverfahren die Häufigkeit von STs (0,6 % versus 1,2 %; p = 0,005) (e13).

Der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) galt lange Zeit als der Grundpfeiler in der Diagnostik von Stentthrombosen. Die Einführung der optischen Kohärenztomografie (OCT), welche Infrarotlicht nutzt und eine etwa zehnmal höhere axiale Auflösung besitzt, erhöhte das Unterscheidungsvermögen in der Diagnostik von ST deutlich (30). Das prospektive PESTO-Register (31) untersuchte Patienten mit ST mittels OCT und identifizierte morphologische Abweichungen wie eine Malapposition der Stentstreben oder eine Unterexpansion der Stents in 97 % der Fälle. Während eine Malapposition in einem hohen Ausmaß sowohl mit der Entstehung früher (48 %) als auch später (31 %) STs assoziiert war, korrelierte eine Unterexpansion der Stents in 26 % der Fälle mit dem Auftreten früher STs. Diese Erkenntnisse machen deutlich, welche Bedeutung einer optimalen Implantationstechnik zukommt. Eine Metaanalyse (32) unter Einschluss von 4 946 Patienten berichtete eine Prävalenz von 16 % (95-%-KI: [12 %; 20 %]) an unvollständig apponierten Stents; die Inzidenz an späten beziehungsweise sehr späten STs (Incidence Rate Ratio [IRR]: 4,81; [2,68; 8,62]) und MI (IRR: 3,09; [1,72; 5,55]) war signifikant erhöht. Pathomechanismen, welche der Entstehung von STs zugrunde liegen, können unter Nutzung moderner bildgebender Techniken frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden (Abbildung 2). Jang et al. (33) zeigten, dass eine IVUS-gesteuerte Implantation von DES mit einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität (OR: 0,64; [0,51; 0,81]; p < 0,001) sowie signifikant niedrigeren Raten an MIs (OR: 0,57; [0,42; 0,78]; p < 0,001) und STs (OR: 0,59; [0,42; 0,82]; p = 0,002) einherging. Demgegenüber fehlen Daten für den Vergleich angiografischer und OCT-geführter Interventionen. Die Ergebnisse der CLI-OPCI-Studie deuteten darauf hin, dass der Einsatz der OCT im Rahmen der PCI das klinische Behandlungsergebnis von Patienten verbessern kann. Eine suboptimale Stentimplantation konnte unter Einsatz der OCT bei über 30 % der Läsionen detektiert werden (34). Die randomisierten Studien OPINION (35) und ILUMIEN III (36) verglichen die bildgebenden Methoden und kamen zu dem Ergebnis, dass der Einsatz der OCT im Hinblick auf das Behandlungsresultat dem IVUS nicht unterlegen ist. Sowohl der Einsatz des IVUS als auch der Einsatz der OCT können das Ergebnis koronarer Interventionen verbessern. Die bildgebenden Methoden ermöglichen eine adäquate Stentdimensionierung samt Auswahl der optimalen Stentlänge. Akute Komplikationen wie eine Malapposition der Stentstreben oder eine Dissektion können zeitnah identifiziert werden (30).

Entstehungsmechanismen und gezielte Präventions- und Behandlungsmaßnahmen von Stentthrombosen (STs)
Abbildung 2
Entstehungsmechanismen und gezielte Präventions- und Behandlungsmaßnahmen von Stentthrombosen (STs)

Besonders ausgeprägt ist der Nutzen der intravaskulären Bildgebung bei Hochrisikopatienten und Patienten mit komplexen koronaren Läsionen (30). Jedoch entstammen die Daten retrospektiver Analysen; an prospektiven Daten mangelt es. Die Ergebnisse der ILUMIEN IV-Studie, welche den Nutzen der OCT bei Hochrisikopatienten mit komplexer koronarer Herzkrankheit untersucht, soll diese Lücke schließen. Tabelle 3 stellt die Vor- und Nachteile der beiden Untersuchungsmethoden gegenüber.

Vor- und Nachteile der Untersuchungsmethoden intravaskulärer Ultraschall (IVUS) und optischer Kohärenztomografie (OCT)
Tabelle 3
Vor- und Nachteile der Untersuchungsmethoden intravaskulärer Ultraschall (IVUS) und optischer Kohärenztomografie (OCT)

Bedeutung für den klinischen Alltag

DES der neuen Generation sollten aufgrund ihrer höheren Sicherheit und Wirksamkeit gegenüber älteren DES bevorzugt eingesetzt werden (28). Die aktuellen Leitlinien empfehlen die vorrangige Implantation von DES unabhängig von der klinischen Präsentation, der zu behandelnden Läsion und der voraussichtlichen Dauer der DAPT (28). Auch das präzise Abstimmen des Stents auf das Zielgefäß inklusive der Optimierung der Implantationstechnik unter Korrektur morphologischer Auffälligkeiten zum Zeitpunkt des Einsetzens können das Risiko für die Entstehung von STs reduzieren (37). Die Daten der Syntax II-Studie (38) sprechen für die Anwendung einer zeitgemäßen Therapiestrategie. Das klinische Behandlungsergebnis von Patienten mit einer koronaren 3-Gefäßerkrankung konnte optimiert werden, indem innovative Messmethoden zur Darstellung der Koronarphysiologie, die Implantation moderner DES mit dünnen Stentstreben und intrakoronare bildgebende Techniken verwendet wurden. Im Vergleich zur herkömmlichen Koronarintervention konnte nach zwei Jahren Beobachtung eine signifikante Reduktion an schweren kardiovaskulären und zerebrovaskulären Ereignissen (13,2 % versus 21,9 %; p = 0,001) sowie eine signifikante Reduktion an definitiven STs (0,9 % versus 2,9 %; p = 0,048) festgestellt werden. Intrakoronare Bildgebungsverfahren liefern präzise Informationen über mechanistische Aspekte, welche der Entstehung von STs zugrunde liegen (Abbildung 2).

Fazit

Die Ursachen für die Entstehung von Stentthrombosen sind multifaktoriell. Risikofaktoren auf Ebene der Patienten, der zu behandelnden Läsion sowie der interventionellen Herangehensweise sollten frühzeitig identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die aktuellen Leitlinien zur Myokardrevaskularisation empfehlen eine differenzierte Therapieentscheidung, die sämtliche Einflussfaktoren sowie den Einsatz moderner DES samt individueller Implantationstechniken einbezieht. Starre Behandlungsregime geraten zunehmend in den Hintergrund. Bei der Wahl der optimalen antithrombozytären Therapie sprechen sich die Leitlinien im Hinblick auf eine duale Thrombozytenaggregationshemmung für ein modernes Therapiekonzept aus, das auf dem individuellen Blutungs- und Ischämierisiko des jeweiligen Patienten basiert. Die Leitlinien raten zum Einsatz von intravaskulärer Bildgebung, um einerseits die Stentimplantation zu optimieren und andererseits mechanistische Merkmale zu erfassen, welche der Entstehung von STs zugrunde liegen könnten. Diese Bildgebungsverfahren gewinnen zunehmend an Bedeutung und eröffnen neue Perspektiven zur Optimierung des Behandlungsergebnisses. Das Zusammenspiel aus dem wachsenden Verständnis für das Entstehen von STs, der Entwicklung neuer Stents und den Möglichkeiten moderner Bildgebungstechniken ermöglicht individuelle Behandlungsansätze mit nachhaltigen Auswirkungen auf die Inzidenz von Stentthrombosen.

Interessenkonflikt
Prof. Gori wurde honoriert für Beratertätigkeit (Advisory Board) von Abbott Vascular und Daiichi Sankyo. Er bekam Vortragshonorare von Abbott Vascular, Boston Sci, SMT und Bayer.

Die übrigen Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 22. 8. 2019, revidierte Fassung angenommen: 21. 2. 2020

Anschrift für die Verfasser
Helen Ullrich
Zentrum für Kardiologie 1
Universitätsmedizin Mainz
Langenbeckstraße 1
55131 Mainz
helen.ullrich@unimedizin-mainz.de

Zitierweise
Ullrich H, Münzel T, Gori T: Coronary stent thrombosis—predictors and prevention. Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 320–6. DOI: 10.3238/arztebl.2020.0320

►Die englische Version des Artikels ist online abrufbar unter:
www.aerzteblatt-international.de

Zusatzmaterial
Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:
www.aerzteblatt.de/lit1820 oder über QR-Code

cme plus

Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung zertifiziert. Die Fragen zu diesem Beitrag finden Sie unter http://daebl.de/RY95. Einsendeschluss ist der 30. April 2021.

Die Teilnahme ist möglich unter cme.aerztebatt.de

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Prädiktoren einer Stentthrombose: ausgewählte Befunde in der optischen Kohärenztomografie
Abbildung 1
Prädiktoren einer Stentthrombose: ausgewählte Befunde in der optischen Kohärenztomografie
Entstehungsmechanismen und gezielte Präventions- und Behandlungsmaßnahmen von Stentthrombosen (STs)
Abbildung 2
Entstehungsmechanismen und gezielte Präventions- und Behandlungsmaßnahmen von Stentthrombosen (STs)
Literaturrecherche
Kasten
Literaturrecherche
Klinische Einteilung der Stentthrombosen (STs) anhand der Kriterien des Academic Research Consortium (ARC) und nach (4, 5)
Tabelle 1
Klinische Einteilung der Stentthrombosen (STs) anhand der Kriterien des Academic Research Consortium (ARC) und nach (4, 5)
Risikofaktoren für die Entstehung von Stentthrombosen (STs)
Tabelle 2
Risikofaktoren für die Entstehung von Stentthrombosen (STs)
Vor- und Nachteile der Untersuchungsmethoden intravaskulärer Ultraschall (IVUS) und optischer Kohärenztomografie (OCT)
Tabelle 3
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Der klinische Schnappschuss

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